Schminke dich nur und pudre dich fein,
Du niedliches Köpfchen!
Der Schöpfer liebt seine Geschöpfchen,
Läßt sie ausschaun, wie sie ausschaun
Wollen. Läßt sie also gern auch hübsch sein.
Färbt euch interessant, ihr Frauen!
Nur das Gewissen färbt nicht!
Würdet ihr wohl beim Jüngsten Gericht –
...
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Schenk mir dein Herz für vierzehn Tage,
Du weit ausschreitendes Giraffenkind,
Auf daß ich ehrlich und wie in den Wind
Dir Gutes und Verliebtes sage.
Als ich dich sah, du lange Gabriele,
Hat mich ein Loch in deinem Strumpf gerührt,
Und ohne daß du's weißt, hat meine Seele
Durch dieses Loch... -
Mir träumte, ein kleines Schwälbchen
Flöge über das Meer.
Ein fremder, häßlicher Vogel,
Der jagte hinter ihm her.
Und eine weiße Möwe
Schloß sich zum Wettflug an,
Bis sie dem wilden Jäger
Die Beute abgewann.
Die schnelle, weiße Möwe
Haschte das süßeste... -
Wenige Schritte weiter –
Teilt sich der Buchen stäte Nacht,
Blickst du auf Lande, die heiter
Und weit und schön sind, wie Gott sie erdacht.
Grüne schlummernde Wellen
Glitzern im Regenbogenstaub;
Und Friede durchlächelt in hellen
Strahlen das junge, betränte Laub.
... -
(30. Januar 1919)
Limi, Seeheimer Laterne
Glüht rot.
Trennt uns nur die Feme?
Oder Not?
Von dem Wernerwalde
Und vom Einst
Träum ich, träum, daß balde
Du erscheinst.
Komm, daß neu erwarme... -
Hell strahlen die festlichen Wände,
Fanfaren schmettern laut.
Es reichen sich selig die Hände
Bräutigam und Braut.
Es schwelgen im rauschenden Glanze
Frohe Damen und Herrn
Und wiegen sich lachend im Tanze. – –
Nur einer steht fern.
Der schluchzt an der Tür wie ein... -
Tiefe Stunden verrannen.
Wir rührten uns nicht.
In den alten Tannen
Schlief ein Gedicht.
Stieg ein Duft aus dem Heu,
Wie ihn die Heimat nur haucht. – –
Sahst du das Reh, das scheu
Dort aus dem Duster getaucht?
Wie es erst fremd und bang
Sich die Stille... -
1. Freudenspender
Freudenspender, Ruhmgenießender,
Huld- und Liebreizüberfließender,
Welterquickender,
Liebumstrickender
Heiland, sei gegrüßt!
Sieh, wir knie'n, o Brodgestaltiger,
Du zu... -
Ist nicht Kunst des Phönix Ringen,
Sehnsucht, die den Tod begehrt
Und im Weh'n der eignen Schwingen
Feuer weckt, das sie verzehrt?
Goldentzündet das Gefieder,
Phönix singet - Alles lauscht -
Sterbehymnen, Siegeslieder
Jauchzend, todeslustberauscht.
Glutdurchdrungen,... -
Ich schwamm dahin, auf weißer Wolke liegend,
Durch unermeßne blaue Luft dahin;
Die Erde lag wie Gold tief unter mir,
Mit künstlerischem Farbenschmelz gezieret;
Auch Sterne sichtbar, nur wie goldne Funken
Verstreut im duftig lichten Tagesblau.
Die Sonne fühlt' ich ohne sie zu schauen.
Es war so friedlich...