• Lerchenlaut in Licht und Luft,
    Ungeseh'n, doch hell vernommen,
    Ich und du im Haideduft,
    Und die Blicke süß beklommen.

    Lippe sinkt auf Lippe schon, -
    Und wir fühlen ungesprochen
    Aus dem Lerchenjubelton
    Schon den Vorglanz blonder Wochen.

    ...

  • Es ist kein Tag, an dem ich dich nicht rief,
    Und mitten in der Wirrnis grauer Stunden,
    Mein ganzes Sehnen jäh von dannen lief,
    Bis du es vor der Schwelle aufgefunden.

    Und keine Nacht sinkt über mich herein,
    In der sich meine Hände nicht erheben,
    Als säh ich aus dem Dämmermondenschein
    Dein...

  • "Dem Auge fern, dem Herzen nah!"

    Als ich die alte Grabschrift sah
    Im eingesunk'nen Marmorstein,
    Da fiel mein totes Lieb mir ein ...

    O Gott, ich schrieb schon tausendmal
    Das gleiche Lied aus gleicher Qual,
    Und war doch keins wie dieses da:

    "Dem Auge fern, dem Herzen...

  • Immer kommt das alte Zittern,
    Nehm' ich mir dein Bild zur Hand.
    Ach, du gingst aus Kirchhofsgittern
    Längst in kummerloses Land.

    Und ich häng' an deinem Bilde
    Selber reglos wie ein Bild,
    Bis der Mondglanz deiner Milde
    Meinen Blick mit Thränen füllt.

    ...

  • 1.
    Wie bist du still geworden,
    Wie bist du worden bleich!
    Ich schau die blassen Wangen;
    Mir wird das Herz so weich.

    Wo sind die Schelmenaugen,
    Die einst mich tief berückt,
    Die lachend roten Lippen,
    Die selig mich beglückt!

    Das silberhelle Lachen,...

  • Und ist dies Mädchen noch so klein,
    Ich drück' es fest an meine Wangen.
    So war ein Stückchen Glück doch mein,
    Das ich im Bilde festgefangen.

    O weh, was thun mir meine Tage an!
    Mit Harm und Hader füllen sie das Herz.
    Das bißchen Leben und sein Schmerz -
    Wie schwer trag' ich daran!...

  • Heut' brach dein Blick in meine Träume.

    Im Sterngewande stand'st du da,
    Dein Rufen bettelte durch alle Räume
    Und kam mir nah
    Und klang mir nah:

    "Wie kann ich oben meine Seele weiden,
    Im Garten Gottes nach den Lilien seh'n,
    Wenn deine Wege nur aus tiefen Leiden
    In...

  • Wenn mir's durch die Sinne fuhr,
    Süße Worte dir zu machen,
    Ach, es ward ein Stammeln nur
    Zwischen Thränen, zwischen Lachen.

    aus: Ausklang. Neue Gedichte aus dem Nachlaß
    von Ludwig Jacobowski
    Herausgegeben und mit Einleitung versehen
    von Dr...

  • Das scheint mir die schlimmste Pein
    In Lebens-Sturm und -Streit:
    Seine Freuden tragen allein,
    Allein sein Herzeleid.

    Denn die Freuden vergehen wie Schnee,
    Und die Leiden wachsen wie Gras.
    O weh!
    Wie bitter ist das!

    ...

  • O, schrie ich jetzt ein Wort heraus,
    Das meinen alten Gott bewegt:
    Lösch' nicht die Flamme in mir aus,
    Die Schmerz und Schlacke niederschlägt.

    Dies ist ein Wort so wie Gebet,
    Das deiner Gnade sich vermißt,
    Damit mein Herz nicht untergeht,
    Das doch von deinem Herzen ist!
    ...