• Noch durft ich nicht Kuß um Küsse tauschen,
    Noch hat sich kein Busen an meinen gedrängt,
    Durft nur an Träumen mich berauschen,
    An Träumen, wie sie die Sommernacht schenkt.

    Im Takt des gleitenden Liedes rausche
    Mein Blut, das fast das Leben verdrängt,
    Daß ich wie fremder Seele lausche,
    Wenn...

  • Hinter den Bäumen
    Im Gemache
    Schlummernde auf den kindlichen Kissen,
    Du sollst nicht träumen,
    Daß ich noch wache
    In deinem Garten, - sollst du nicht wissen.

    Nicht soll dich schwimmender
    Dämmer erkennen,
    Die helle Sonne soll dich wecken.
    Nie soll ein glimmender...

  • Eh die Nacht verklang,
    Eh der Tag erschallt,
    Ach halt mich. Mir ist bang.

    Küß du mich schnell,
    Eh die Nacht verhallt.
    Unsre Lippen werden kalt,
    Lieber Gesell.

    Well an Well
    Steigt auf zum Wald
    Die schnelle Stunde.
    Nun scheidest du bald....

  • Ich trage dich stille
    Geborgen an meiner Brust.
    Des Lebens wilder Wille
    Ist mir nicht mehr bewußt.

    Kein Glück, daran ich hang,
    Kein Schmerz, davor mir bang,
    Fern liegen Leid und Lust.

    Wie Blumen auf dem Feld
    Blühen wir wunderbar.
    Versunken ist die Welt -...

  • Das ist der Raum von Stein und Stahl;
    Auf starren Eisenschienen steht
    Der schwarze Zug. An unser Herz
    Der Winter weht -

    Es sprüht und loht
    Der Funke rot im dichten Rauch.
    Das Wasser stirbt mit heißem Hauch.
    Im kalten Äther Flammentod.

    Die Glocke schlägt: es spricht...

  • Wir wollen von einander gehn,
    Du liebende, verweinte Braut.
    Wir sind nicht froh, wir sind nicht schön.
    Die Not, uns hat die Not getraut.

    Wir wähnten uns in nackter Pracht
    Vor hoher Flamme todgeweiht. -
    Und haben nur ein glimmend Scheit
    Mit Kinderhänden überdacht.

    Zu...

  • Ohne deine Gnade - du bist Erfüllung -
    Ohne deine Gnade bin ich nur ein Spiel.

    Auf verwaisten Wegen - Weil ich dich nicht weiß -
    Auf verwaisten Wegen irr ich ohne Ziel.

    Deines Schoßes Hüllung - Viele Saat verfiel -
    Deines Schoßes Hüllung birgt allein das reine Reis -

    Ohne deine...

  • Du Augenweide
    Herzeleid,
    Wie sind wir beide
    Einander weit.

    Mich hat der Tag
    Kaum wach gemacht.
    Mich hat ein Traum
    So schwach gemacht:

    Wie meinem Leide
    Wohlgeschah!
    Wir waren beide
    Einander nah.

    Wie sind wir...

  • Bin ich jetzt wie ein Pirat, beutewild;
    was ich kapere, bring ich dir, die mir gilt.
    Fahre über Wolken ich oder Seen,
    sieh den Heimatwimpel mein dir zu wehn.
    Lad ich in mein Fahrzeug Gold und Kleinod,
    ist es, daß mir dein Befehl so gebot.
    Überall bin ich Vasall, gar nichts mehr,
    nur, daß ich die Ehren...

  • Als mir solches ward bewußt, ward ich frei.
    Schuld fiel ab, als ich erfuhr, was sie sei:
    Stachel ist sie, Ruf zum Werk dir zulieb,
    wenn ich auch für alle Zeit einsam blieb.
    Du bist in mir, ich in dir; so durch dich
    bin gefeit ich gegen Schuß, Hieb und Stich.
    Meeresaufruhr glättet sich, Schlachtlärm schweigt,...