•    Anstimmen wollt ich ehmals ehernen Rufes Ton,
    singen das hohe Lied des Hasses meiner Zeit.
    Doch wem der Blitz, das Rollen des Donners nicht
    wohnt in der seelengebietenden Rechten,

    der wage frevelnd niemals göttlich erhabnen Kampf!
    Schau: mit des Kriegers...

  •  
    Das grüne Gold der Blätter, das die Sonne malt -
    ich seh es noch, wie's dir vom weissen Kleide blitzt,
    und fühle deine Hände noch auf meinem Haar ...
    Die wilden Blumen dufteten rings so stark und süss.

    Was sprachst du doch? - Ich höre deine Stimme nicht,
    ...

  • Das war der Duft, der deinem Haar entströmt,
    der mich umhüllt gleich einer Zauberwolke!
    - In tiefem Sinnen sass ich still bei Nacht,
    und die Gedanken sengten mir die Stirn -
    da war es mir, als wehte mir entgegen
    ein fremd-vertrauter Hauch aus fern vergessnen Welten - -

    Ich strecke meine Arme nach...

  •   
    Das war der erste Lenztag dieses Jahrs!
    Der Schnee zerschmolz, die Sonne leuchtete
    ins Herz der Menschen wie zum ersten mal ...

    Da sind auch wir zur Stadt hinausgegangen.
    Uns wunderte der Erde Wandlung nicht,
    wir wussten, dass es Frühling werden würde:...

  •  
    Der düstre Hauch, der deine Stirn umweht,
    der stille Zug, der um Erbarmen fleht,

    das Zucken, das die Lippen dir bewegt,
    hat wunderbar die Seele mir erregt. -

    Dein Antlitz spricht von kaum verwehtem Leid,
    verlornem Sinnen ist dein Blick...

  •   Dich sah mein Auge in der Abendröthe! -
    Um deine Locken flimmerte das Gold,
    ein heilig Haupt schien die Natur zu krönen,
    die Pracht der Welt, sie stand in deinem Sold!

    Auf einem Hügel säumtest du in Träumen
    und sahest her zu mir, hinaus ins Land,
    auf das...

  •   Die du so fern bist in der grossen Stadt,
    Ich grüsse dich, die mein vergessen hat.

    Einst hast du meiner Tag und Nacht gedacht,
    Stunden des Glücks mit mir verbracht, verlacht.

    Froh unter Scherzen schlossen wir den Bund -
    funkelt dein Auge noch, und...

  • VI.

    VI.
    Leuchtende Crysanthemen, bunt zu Garben
    Geflochten, sommerreif und ohne Ziel,
    Und vor den Blumen, ganz auf dunklen Farben
    Dein sinnendes, schwermütiges Profil.

    Die Augen voll Erinnerungen. Leise
    Steigt draußen etwas wie ein Blühn herauf,
    Und wie ein Glanz um alte Märchenweise...

  • VII.
    Leg Deinen Kopf nur leise
    In meine kühle Hand,
    Und nach alter Weise
    Träumen wir ins Land.

    Wer von uns kennt das Leben!
    Man übersieht es kaum.
    Man glaubt es ist sein Leben,
    Und ist doch nur ein Traum.

    Traum und Vorüberfliehen -
    Wer weiß,...

  • VIII.
    Siehst Du die hohen Wälder?
    Da unten liegt der See.
    Und alle Wiesen und Felder
    Sind ganz weiß vom Schnee.

    Ich hör Dich so gerne erzählen
    Von Deiner Heimat im Tal,
    Und von den vielen, hellen,
    Tanzenden Menschen im Saal.

    Komm nur und sei nicht bange...