• O willst Du geh’n mit mir,
         Sprich, Tibbie Dunbar?
    O willst Du geh’n mit mir,
         Sprich, Tibbie Dunbar?
    5 Sprich, willst Du reiten, Kind,
         Oder willst fahren gar,
    Oder willst geh’n mit mir,
         Sprich, Tibbie Dunbar?

    Was scheert mich dein Vater,
    10      Sein Land und sein Geld,
    Was scheert mich die Sippschaft,...

  • Tibur.

    Am letzten Abend des Jahres 1795.

    Gleich Elysiums Lenzen, lacht der Winter
    In den Gärten der Hesperiden, herrlich
    Prangt ihr Apfel im Grün der Haine, Zefyr
         Wiegt sich auf Blumen.

    5 Sieh! wir Fremdlinge weihn, auf Tiburs Hügel,
    Dir, venusischer Schwan, der keuschen Dafne
    Dunkel glänzendes Haar, und sprengen opfernd...

  • [96]
     Ton der Leyer.

    Warum entschweben selten mir die Töne
         Der jugendlichen blütengleichen Lust?
    Gabst du vielleicht, o himmlische Comoene,
         Der Leiden sanften Ton nur meiner Brust?

    5 Wenn stille...

  • [84] Trinklied.

    Die Kehle tönt nicht ewig Lieder,
    Den Fuß hebt nicht stets Frölichkeit:
    Drum leert die Gläser, werthen Brüder,
    Und singt und tanzt, noch ist es Zeit!

    5 Was hilfts, wenn einst...

  • [37] Trinklied.

    Es irrt Cartesius; es ist ein leerer Raum,
    Ich sehs an meinem Magen:
    Denn dieser kann das Leere kaum
    Minuten lang vertragen:
    5 Er will mit ausgesuchtem Wein
    Von oben...

  • Von stiller Wollust eingeladen
    Drang in den Tempel der Dryaden
    Mit seinem Mädgen Daphnis ein,
    Um zärtlich ohnbemerkt zu seyn.
    5 Des Taxus Nacht umgab den Fuß der Eichen,
    Nur Vögel hüpften auf den Zweigen,
    Rings um sie her lag feyerliches Schweigen,
    [...

  • [44] Triumph der Tugend

    Zwote Erzählung.

    Ich fand mein Mädgen einst allein
    Am Abend so, wie ich sie selten finde.
    Entkleidet sah ich sie; dem guten Kinde
    Fiel es nicht ein...

  • [288]

     Trost.

    Wann dich die Lästerzunge sticht,
    So laß dir dieß zum Troste sagen:
    Die schlechtsten Früchte sind es nicht,
    Woran die Wespen nagen.

  • [95]
         Trost der Trennung.
     
    Trennung[1]! Du fernst uns nicht mehr,
         Wenn dies Erdengewühl
    Uns ein hüpfendes Irrlicht ist –
         Alle Hoheit der Erde
    5 Traum des...

  • Auf! und heb’ empor vom Erdenthale,
         Meine Ida, heb’ empor den Blick!
    Laß den matten Schein vom Schönheitsstrahle
         Hier im Land der Dämmerung zurück.
    5 Siehst du nicht im ewig inngen Schimmer
         Hoch Uranien über Sternenglanz? –
         Wahrer Schönheit frischer Blüthenkranz,
    Ida, welkt dem Hauch der Zeiten nimmer.

    War’s nur...