• [141] Talismann.
    (Spätherbst 1849.)

    Daß dieses Herz, das unruhvolle,
    Nicht ganz in sich verzagen darf,
    Auf welche öde, kalte Scholle
    Es auch ein hartes Schicksal warf!

    5 Daß meine Augen leuchtend...

  • Wenn Käufer und Verkäufer geh’n
    Und Nachbarn müde Nachbarn seh’n –
    Denn ’s wird am Markttag immer spät –
    Das Volk schon zu den Thoren geht; –
    5 Dann sitzt man noch bei’m vollen Glase,
    Und trinkt sich eine rothe Nase,
    Denkt nicht an lange, schott’sche Wege
    An Pfühle, Sümpfe, schmale Stege,
    [...

  • [21] Tango.

    Tango tönt durch Nacht und Flieder.
    Ist’s im Kurhaus die Kapelle?
    Doch es springt mir in die Glieder,
    und ich dreh’ mich schnell und schnelle.

    5 Tango – alle Muskeln spannt er.
    Urwald und Lianentriebe,...

  • Die Tante Qualle schwamm zum Strand.
    Es liebt sie ein Elefant
    Mit Namen Hildebrand genannt.
    Der wartet am Meeresstrand
    5 Mit einem Sträußchen in der Hand.
    Das übergab er ihr galant
    Und bat um Tante Quallens Hand.
    Da knüpften sie ein Eheband.
    Der Doktor Storch, der abseits stand,
    10 Der dachte: „Armer Hildebrand!“
    Worauf er...

  • [50] Tapetenblume

    ,Tapetenblume bin ich fein,
    kehr’ wieder ohne Ende,
    doch, statt im Mai’n und Mondenschein,
    auf jeder der vier Wände.

    5 Du siehst mich nimmerdar genung,
    so weit du blickst im Stübchen,
    und...

  • [35]

     San Onofrio.

     1. Tasso’s Gemach.

    Im letzten Abendschimmer,
    Wie kahl und öd’ dein Zimmer:
    Nach einem Sonnentraum
    Ein nackter Zellenraum!

    5 Dein Krucifix, das...

  • [112] Taub und blind.

    Da unten tief in den Schächten und Stollen,
    Da brütet es wieder mit dumpfem Grollen,
    Da ballen sich wieder die Wetter dicht,
    Sie aber achten und merken es nicht...

  • [7] Telefonischer Ferngruß

    Ich grüße dich durchs Telefon,
    Guten Morgen, du Gutes!
    Ich sauge deiner Stimme Ton
    In die Wurzeln meines Mutes.

    5 Ich küsse dich durch den langen Draht,...

  • [26] TERZINEN
    ÜBER VERGÄNGLICHKEIT

                                  I
    Noch spür ich ihren Atem auf den Wangen:
    Wie kann das sein, daß diese nahen Tage
    Fort sind,...

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