•      Saphire sind die Augen dein,
    Die lieblichen, die süßen.
    O, dreimal glücklich ist der Mann,
    Den sie mit Liebe grüßen.

    5      Dein Herz, es ist ein Diamant,
    Der edle Lichter sprühet.
    O, dreimal glücklich ist der Mann,
    Für den es liebend glühet.

         Rubinen sind die Lippen dein,
    10 Man kann nicht schön’re sehen.
    O,...

  • Sappho.

    Unter seine schönsten Jungfraun zählte
         Mytilene eine Dichterinn:
    Sappho hieß sie: holden Reiz vermählte
         Sie mit hohem Göttergleichen Sinn.
    5 Männer buhlten rings um ihre Blicke,
    Alle wies durch Kaltsinn sie zurücke,
         Nur der Eine, denn sie sich erkohr,
         Schloß für ihre Seufzer Herz und Ohr.

    Ach! Umsonst...

  • [12] SAUL UNTER DEN PROPHETEN

    Meinst du denn, daß man sich sinken sieht?
    Nein, der König schien sich noch erhaben,
    da er seinen starken Harfenknaben
    töten wollte bis ins zehnte Glied.

    5 Erst da ihn...

  • [370]  Saxo-Borussen

    Möchten Sie Saxo-Borusse sein?

    Domela hat sie genau beschrieben:
    was sie auf ihrer Kneipe trieben –
     (Rülps)
    5 wie sie fechten, fressen und saufen,
    sich niemals ein Kollegheft...

  • [56] Schäferliedchen

    Der Kaiser ist ein braver Mann,
    doch leider nicht zu Haus,
    und mancher gute Bürgersmann
    zieht still sein Schnupftuch raus.
    5 Und er beweint so tränennaß
    den kaiserlichen...

  • Schätzchen, reich mir deine Hand,
    Zum Beschluß und Unterpfand.
    Zum Beschluß einen Kuß,
    Weil ich von dir scheiden muß.
    Scheiden ist ein hartes Wort,
    Du bleibst hier und ich muß fort,
    Ich muß fort an den Ort,
    Wo wir uns nicht wiedersehn.
    Da bleibt unsere Liebe stehn.
    In der Zeit weit und breit
    Werden wir uns wiedersehn.

  • [121] Schön-Anne.

                   1.

    Schön-Anne strählt ihr schwarzes Haar,
         Und hängt den Kopf in Trauer;
    Sie spricht: „heut werd’ ich zwanzig Jahr
         Und Jugend hat nicht Dauer;
    5 Wenn ich ein...

  • Schön Sidselil und Ritter Ingild.
    Nach dem Altdänischen.

         Schön Sidselil schnürte sich so knapp und schlank,
    Daß ihr die Milch aus den Brüsten sprang.
         »Was seh ich herzliebes Töchterlein!
    »Dir sprützt ja die Milch aus den Brüsten dein!«
    5      »Es ist nicht Milch, das den Busen mir näßt,
    »Es ist vom Meeth, den ich eben gepreßt.«...

  •      Schöne, helle, goldne Sterne,
    Grüßt die Liebste in der Ferne,
    Sagt daß ich noch immer sey
    Herzekrank und bleich und treu.

  • [28] SCHÖNE FRAU GING VORBEI

    Eine Falte in deinem Kleid
    Hat wie eine Woge geschaukelt,
    Hat Träume mir vorgegaukelt:
    Wie schön ihr seid, wie ihr seid.

    5 Einer Woge glich...