• An einen Freund.

         Wehre nicht der Liebe, wenn im Lenze
    Deines Lebens sie dein Herz beschleicht,
    Wenn sie deiner Locke Blumenkränze,
    Süßen Nektar deiner Lippe reicht!

    5      Nimmer darfst du dich der Regung schämen,
    Die den jungen Busen schwellend hebt,
    Darfst ihr nicht den raschen Fittig lähmen,
    Der in Kühnheit zu den Wolken strebt...

  • Jüngst erst fragtest du, ob meinem Herzen
    Näher läge brauner Locken Glanz?
    Ob ich fröhnte blonder Mädchen Scherzen?
    Ob ich beyden wände gleichen Kranz?
    5 Schwer ist hier die Wahl! – Auf Ida’s Höhen,
    Hat schon blind sich Paris fast gesehen;
    Und ich armer später Enkel wär so dreist,
    Noch zu richten über schöner Formen Geist? –

         Doch,...

  • Der Freund.

         Von wem soll meine Leier schallen?
    Wer füllt mit Glut des Dichters mich?
    Von allen Tugenden, den Seligkeiten allen
    0! Freundschaft, wähl’ ich dich.

    5      Heil dem, der innig dich empfindet,
    Die nur in wenig Edlen glimmt;
    Der unter Tausenden die schöne Seele findet
    Zur Deinigen gestimmt!

         Er trotzt der...

  • Der Freund.
    Dieser ist mir der Freund, der mit mir Strebenden wandelt,
         Lädt er zum Sitzen mich ein, sag ich ihm dießmal: Leb wohl!

  • Die Sterne.

         Wie wohl ist mir im Dunkeln!
    Wie weht die laue Nacht!
    Die Sterne Gottes funkeln
    In feierlicher Pracht.
    5 Komm, Ida, komm ins Freie,
    Und laß in jene Bläue,
    Und laß zu jenen Höhn
    Uns staunend aufwärts sehn!

         Sieh wie die Leier schimmert
    10 Sieh, wie der Adler glüht!
    Sieh, wie die Krone flimmert,...