[58] Abendläuten.
Abendläuten – über Tal und Hügel
Schweben friedlich deine milden Klänge,
Bringen Tagesruhe und Entlastung,
Labsal für die arbeitsmüden Menschen. –
5...
[58] Abendläuten.
Abendläuten – über Tal und Hügel
Schweben friedlich deine milden Klänge,
Bringen Tagesruhe und Entlastung,
Labsal für die arbeitsmüden Menschen. –
5...
[57]
ABENDLIED
Am Abend, wenn wir auf dunklen Pfaden gehn,
Erscheinen unsere bleichen Gestalten vor uns.
Wenn uns dürstet,
Trinken wir die weißen Wasser des Teichs,
5 Die Süße unserer traurigen...
[20]
ABENDMUSE
Ans Blumenfenster wieder kehrt des Kirchturms Schatten
Und Goldnes. Die heiße Stirn verglüht in Ruh und Schweigen.
Ein Brunnen fällt im Dunkel von Kastanienzweigen —
Da fühlst du: es ist gut! in...
[21]
Abenteuer der Arbeit
Was leicht mir in den Schoß fiel,
wie schwer muß ich’s erwerben,
bang vor des Worts Verderben.
O daß mir dieses Los fiel!
5 Zuerst war’s in der...
[110] ABERMALS IN ZWICKAU
(1929)
Rings um das Zwickauer Krankenstift
Torkeln im Schnee fette Raben,
Die wissen nicht, was Pulver und Gift
Ist, und wie gut sie es haben.
5...
[117] ABGESEHEN VON DER PROFITLÜGE
Die kurzen Beine der Lüge sind
Auch nur etwas Relatives.
Ein Segler kreuzend gegen Wind
Ist immer etwas Schiefes.
5 Ob sie aus Anstand, aus Mitleid...
[119] ABGLANZ
Gaben zwei sich einen Abschiedskuß,
Anscheinend zwei Freundinnen.
Stieg die eine in den Omnibus.
Und der Omnibus fuhr von hinnen.
5 Die im Omnibus saß mir zugewandt.
Und ich...
Wo die Maschine mit dem Menschen rauft,
wo Blutverlust bedeutet Geld-Erraffen,
wo Hunger herrscht und Reichtum Nahrung kauft —
mit solcher Menschheit hab’ ich nichts zu schaffen!
5 Wo Männer ächten, was sie selbst begehrt,
und wo die Sinne zu der Sünde finden,
wo Liebe Schmach bringt und Natur entehrt —
mit solcher Mannheit kann mich nichts...
[18] ABSALOMS ABFALL
Sie hoben sie mit Geblitz:
der Sturm aus den Hörnern schwellte
seidene, breitgewellte
Fahnen. Der herrlich Erhellte
5 nahm im hochoffenen Zelte,
das jauchzendes Volk umstellte,...
[43] Abschied
Glück und Segen und alles Gute
Gieß’ dir hernieder ein schützender Stern;
Könnt’ ich’s erkaufen mit meinem Blute,
O, wie erkauft’ ich es dir so gern.
5 Freu dich sorglos der sonnigen...