• 1776

    Ich hab' das Mädchen funden,
    Das sich mein Herz erkor,
    Und jede dieser Stunden
    Kommt mir geflügelt vor.
    Mein Aug' hat sie gesehen,
    Mein Herz ist ihr erglüht,
    Kaum mag ich ihr's gestehen,
    Obgleich ihr Aug' es...

  • 1776

    Mädchen mit den blonden Locken,
    Höre Deines Sängers Lied.
    Wie der Hall von Abendglocken
    Rühr' es fei'rlich Dein Gemüth.
    Mädchen mit dem sanften Auge,
    Horch auf meiner Saiten Klang;
    Lehre, die Dir heilsam tauge,...

  • 1776

    Die ihr noch gestern an Sophiens Busen,
    Diesem stolzesten aller Sitze, lieblich glühtet,
    Und aus braunen Kelchen der süßen Düfte
    Fülle entströmtet,

    Blümchen, wie bloß, wie schlaff, geknickt, gesunken
    Hängt ihr heute mir...

  • 1777

    Mädchen, gib mein Herz mir wieder,
    Oder schenk' das deine mir,
    Denn mein Herz und meine Lieder,
    Alles, alles raubst du mir,

    Bändigest mit Einem Blicke
    Ganz mein stolzes Jünglings-Herz,
    Lenkst gebietend mein...

  • 1777

    Du liebst mich nicht -
    O Gott, wie traf mein Herz mit schmetterndem Gewicht,
    Wie traf mit wilder Mörderkraft
    Die Zeitung mich: Verschmäht ist deine Leidenschaft!

    Unsäglich hab' ich dich geliebt -
    Mein Herz hat nah' und...

  • 1777

    Was blickest du mit deiner Mädchenmilde
    Mich an, und fragst, was meinen Kummer schafft?
    Was meinen Kummer schafft, das heilt nicht deine Milde,
    Das heilet keine Erdenkraft.

    Im Busen tief, da steht mit Demantkeilen
    Die...

  • Auf Stubbenkammer
    1777

    Hier an Deutschlands letzter Felsenspitze,
    In der Hertha schauervollem Hain,
    Voller Hehrgefühl, und Wand'rerhitze,
    Theures Mädchen, denk' ich dein.

    Grabe hier in dieser Buchenrinde
    Deinen...

  • 1777

    Sie liebt mich,
    Sie liebt mich!!
    Welch Zittern ergreift mich!
    Welch Sturm zerrüttet mir die fliegende Brust! -
    Sie liebt mich!
    Sie liebt mich!
    Welch' Trunkenheit faßt mich,
    Welch strömendes Leben, und...

  • Sonne! dein harrt mein Liebling; Eos öffnet
    Ihm den glänzenden Blick, dich zu begrüssen;
    Und du winkst, und Glorie füllt die Gegend,
    Wonne das Herz ihm.

    Aber es gilt dein Wink den Wesen allen,
    Und du kannst ihm allein nicht Wonne geben;
    Ihm allein, o Herrliche, kann ich lächeln;
    Seliger bin...

  • In der menschenleeren Wüste,
    Wo kein Pilger jemals büsste,
    Wo kein Stral der Rettung schien,
    Sank Fernando weinend nieder,
    Graun durchfuhr des Jünglings Glieder,
    Und Verzweiflung seinen Sinn.

    "Ha! warum es länger dulden?
    Zufall! ohne mein Verschulden
    Hast du mich hieher gelockt!...