• Die Welt ist so in Blüte,
    Sie kann nicht blühender sein.
    Doch tot ist mein Gemüte,
    Und schuld bist du allein.

    Ist denn die Welt in Blüte,
    Wenn irgendwo ein Schmerz?
    Und ist sie voll von Güte,
    Wenn leer dein eigen Herz?

    ...

  • Durch tausend Gäste schreit ich hin,
    - Elektrisch glüh'n die blassen Kerzen -
    Durch Tanzmusik und lautes Scherzen,
    Und weiß doch, daß ich einsam bin.
    Nun schweigt der letzte Bogenstrich;
    Ein Schwirren, Schwatzen bei den andern ...
    Wohin auch meine Schritte wandern,
    Sie suchen unbewußt nur dich....

  • Wenn du dein Köpfchen an mich legst,
    Dann hör ich kaum die Geigen spielen.
    Ich seh nur dich und kann nur fühlen,
    Wie du mich ganz in Händen trägst.

    Und weiß nicht hin mit meiner Lust
    Und nehm die ganze Kraft zusammen,
    Denn Flammen strömen jetzt in Flammen,
    Und heimlich drängt sich Brust an...

  • Nicht nur in blanker Tageshelle
    Hat mich dein blauer Blick bezwungen.
    Er dringt auch durch die Dämmerschwelle
    In meiner Seele Niederungen.

    Oft schaff ich recht so aus dem Vollen
    Und denke nicht an Liebesgrüße.
    Da ... wie von selbst emporgequollen,
    So spricht es plötzlich fremd: "Du Süße!"...

  • Finster ist mein Herz,
    Finster mein Gesicht.
    Doch dein Mündlein froh
    Lacht ins Sonnenlicht, -
    Sieh, es glänzt nur so!

    Störrisch ist mein Haar,
    Störrisch ist mein Sinn.
    Doch dein Händchen streicht
    Nur so drüber hin, -
    Sieh, es biegt sich leicht!
    ...

  • Nur Eines, Liebste, wünsche ich:

    Das Schaltuch aus Japanerseide,
    Das überm dunkelroten Kleide
    Sonst wohl mit weichem Knistern strich, -

    Das lege um den Nacken dir,
    Und laß die goldnen Enden fliegen,
    Sich wohlig auf der Schulter wiegen ...
    Vielleicht verwehen sie zu mir....

  • O Liebe, klär' mit milden Händen
    Den wahnumfangnen Menschengeist;
    Erbarmend schenke Götterspenden,
    Der gläubig dir die Seele weist;
    Und wessen Hand entsinkt das Steuer
    In Daseinskämpfen Sturmgewalt,
    Dem reiße von der Stirn den Schleier
    Und zeig' des Lebens Goldgehalt.

    Wohl haben...

  • Liebe läuft auf Blitzesschuhen,
    Ungebeten, ungerufen;
    Um an weichem Mund zu ruhen,
    Überspringt sie tausend Stufen.

    Und so nah ich nicht beklommen,
    Um die Lippe kalt zu finden.
    Küsse, die wie Blitze kommen,
    Werden auch wie Blitze zünden!

    ...

  • Ich liebe dich, doch nicht genug
    Für deine Seele, deine süße.
    Ich hab ja Augen nicht genug
    Für ihre tausend stummen Grüße.
    Nicht Hände habe ich genug,
    Um Glück, nur Glück dir zuzutragen,
    Und habe Atem nicht genug,
    Um soviel Liebe auszusagen!

    ...

  • Um eine Kugel Elfenbein
    Hat Seidenfäden sie gezogen,
    Und stickt in gelben Atlas ein
    Seltsam Getier mit Schnabelbogen.

    Jetzt ruht die fleiß'ge Hand sich aus
    Und bleibt im Schoß ermüdet liegen.
    Durchs Fenster schweift ihr Blick hinaus
    Und folgt den finstern Wolkenzügen.
    ...