Nur Eines, Liebste, wünsche ich:
Das Schaltuch aus Japanerseide,
Das überm dunkelroten Kleide
Sonst wohl mit weichem Knistern strich, -
Das lege um den Nacken dir,
Und laß die goldnen Enden fliegen,
Sich wohlig auf der Schulter wiegen ...
Vielleicht verwehen sie zu mir.
Dann flattert wohl das seid'ne Band,
Das liebe Lüfte aufgefangen,
Liebkosend mir um Stirn und Wangen
Wie feiner Gruß von Frauenhand.
Und fühl ich auch ein Weilchen bloß,
Worin dein Hals so hold gebettet,
So hat ein Ring uns doch verkettet ...
Nun wehre dich! - Du kommst nicht los!
aus: Leuchtende Tage. Neue Gedichte
von Ludwig Jacobowski
Dritte Auflage Berlin 1908