1.
Nicht leichtlich kan ein Hertze wancken/
Das treu und redlich ist verliebt/
Es bleibt in den gesetzten Schrancken/
Wie sehr es auch die Zeit betrübt/
Wie weit ich dier entfernet bin/
So bleiben dier doch...
-
-
Welch warmer Schnee deckt diese Freuden-Hügel /
Du Marmel-Rund / der Venus glatter Spiegel /
Kan hier mein Geist / mein schwacher Geist bestehn?
Ach! nein / ich muß in heisser Glut vergehn.
Die Circkel hat die Anmuth selbst geschlossen.
Hier quillt der Strohm der... -
[.43]
WErd' ich die Zeit wol sehn / daß doch der Tag anbreche /
Darinnen ich mein Lieb noch endlich schawen soll?
Ihr Stunden laufft doch fort / fliegt weg als Wasserbäche:
Weil jhr so langsam seyd / so bin ich trawrens voll.
Auff / Morgenröth' / auff / auff;... -
Sonnet
Ach daß mein liebster Schatz ist so gar weit von hinnen:
Ach daß vergangen ist so mannig Tag unnd Stund
In der ich nicht geküst der schönsten rohten Mund!
Ich weis für trawren nicht was ich bald soll beginnen;
Ihr Berge/ die jhr... -
Sonnet
Jetzt da daß grosse Liecht der Sonne zu uns dringet/
Verendert sich geschwind die kalte Winterszeit/
Es weicht dem Phoebus auch deß Eises härtigkeit/
Die warme Frülings Lufft den liechten Schnee bezwinget
Mein abgemattet Hertz... -
Sonnet
Wol mir/ die Nacht ist hin! jetzt kan ich wider sehen
Das helle Tages Liecht/ weil nun mehr gehn hervor
Zwey Sternlein die ich mit der Sonnenschein verlohr/
Hilff Venus/ hilff wie wol ist...