Erinnerung.

Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.

[48] Glück der Entfernung.

Trink', o Jüngling! heil'ges Glücke
Taglang aus der Liebsten Blicke;
Abends gaukl'...

[81] Gränzen der Menschheit.

Wenn der uralte
Heilige Vater
Mit gelassener Hand
Aus rollenden...

Herbstgefühl.

Fetter grüne, du Laub’,
Am Rebengeländer
Hier mein Fenster herauf!
Gedrängter quellet,
5 Zwillingsbeeren, und reifet
Schneller und glänzend voller!
Euch brütet der Mutter Sonne
Scheideblick, euch umsäuselt
Des holden...

Herzog Leopold von Braunschweig.

Dich ergriff mit Gewalt der alte Herrscher des Flusses,
     Hält dich und theilet mit dir ewig sein strömendes Reich.
Ruhig schlummerst du nun beim stilleren Rauschen der Urne,
     Bis dich stürmende Fluth wieder zu Thaten erweckt;...

Hoffnung.

Schaff, das Tagwerk meiner Hände,
Hohes Glück, daß ich’s vollende!
Laß, o laß mich nicht ermatten!
Nein, es sind nicht leere Träume:
5 Jetzt nur Stangen diese Bäume
Geben einst noch Frucht und Schatten.

[1] Mächtiges Ueberraschen.

Ein Strom entrauscht umwölktem Felsensaale
     Dem Ocean sich eilig zu verbinden;...

Märkte reizen dich zum Kauf;
Doch das Wissen blähet auf.
Wer im Stillen um sich schaut
Lernet wie die Lieb’ erbaut.
5 Bist du Tag und Nacht beflissen
Viel zu hören viel zu wissen;
Horch an einer andern Thüre
Wie zu wissen sich gebühre.
Soll...

     Was soll ich nun vom Wiedersehen hoffen,
Von dieses Tages noch geschloss’ner Blüthe?
Das Paradies, die Hölle steht dir offen;
Wie wankelsinnig regt sich’s im Gemüthe! –

5

...

Nähe des Geliebten.

Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
     Vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
     In Quellen mahlt.

5 Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
     Der Staub sich hebt;
In tiefer Nacht, wenn...