Mein erster Traum in dieser Welt war Liebe,
Mein erst Erwachen war der Schmerz. (S. 3)
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Nein, ich will nicht länger klagen,
Daß mein Herz nicht Freude fand,
Daß von meinen Jugendtagen
Mir das schönste Glück entschwand.
Sieh', es ist noch nicht entflohen,
Sieh, es ist noch immer nah,
Da ich heute noch im Traume... -
Amor, du von allen Göttern
Bist der reizendste zu schau'n;
Dir, nur dir möcht' ich vor Allen
Gern mein Leben anvertrau'n!
Du allein vermagst zu geben
Unsers Daseyns höchstes Glück;
Wonne spricht aus deinen Zügen,
Seligkeit aus deinem... -
Sonett
Nicht immer war mein Herz so kalt und still;
Einst schlug es freudig dieser Welt entgegen.
Viel Blumen pflückte ich auf meinen Wegen;
Die schönsten aber ließ die Liebe blühn.
Und einen Göttertraum hab' ich durchträumet.
Da... -
Eine Rheinische Sage
Ringsum herrschet sel'ge Stille,
Leise sinkt die Nacht hernieder;
Auf die burggekrönten Felsen
Gießt der Mond sein weißes Licht.
In des Rheines stolzen Wellen
Wieget spielend sich der Nachen... -
Ueber das Leben des Menschen gebietet ein eisernes Schicksal,
Und er wählet nicht selbst die Bahnen, nicht selbst die Begleiter;
Denn es trennet der Tod, es trennet das Leben die Liebe.
Doch des Staubes Gesetz beschränkt nicht die ewigen Geister.
Hast du verstanden, o Seele, was in... -
Warum ich ihn geliebt? hör' ich Euch fragen,
Ihr staunet meines Herzens Starrsinn an,
Das, ob des Lieblings eignen Unwerth fühlend,
Ihn dennoch liebt, nicht von ihm lassen kann.
Wohl lernt' ich seine Fehler klar erkennen,
Wohl sah ich wild oft seine Stirn... -
Was lockst du mich Frühling,
Voll Wonne und Lust?
Kannst doch mir nicht schmelzen
Das Eis in der Brust?
Was schauet ihr Blumen
So still nach mir her?
Eu'r Blühen und Duften
Mich freut es nicht mehr.
Was singet... -
Das erste
Wenn der Frühling kommt gezogen,
Steigt mit spielend heiter'm Sinn,
Amor vom Olympe nieder
Zu der Erde Freuden hin;
Unter vollen Blüthenlauben
Läßt der Liebes-Gott sich seh'n.
Fühlst du nicht im Haus des Frühlings
Liebe, Wollust, Wonne weh'n?... -
Wenn sich zwei Herzen entfremden,
Die einst sich innig geliebt,
Wer kann sich die Kälte erklären,
Die plötzlich die Beiden umgiebt?
O sage, wie ist es nur möglich,
Selbst, wenn nun zerrissen das Band,
Daß sie so fremd sich nun grüßen,
Als hätten sie...