• XX.
    Laß den Vogel hellster Lieder, –
    Der in Arabien haus’t allein –
    Schwermuthsvollen Herold sein,
    Folg’ ihm dann, ein keusch Gefieder!

    5 Doch der schreiende Verkünder
    Jedes Unglücksfalls und Leidens,
    Er, der Bote nahen Scheidens,
    Keinen Platz im Zuge find’ er!

    Dem Vereine fern soll stehn
    10 Jene Vogelschaar, die raubt;...

  • [247]

     Phönix.

    Zeit, du bunter Vogel, flieg’
    Lustig in das Jahr hinaus!
    Brannte nicht zu neuem Sieg’
    Dir Sylvesters Herd und Haus.

    5 Pauken- und Trompetenschall
    Grüßt, verjüngter Phönix, dich;...

  • O Wunderkraft der Liebe!
    O Liebeswunderkraft!
    Als ob je ruhn sie bliebe,
    Hätt jemals ausgeschafft!

    Sie ruhet in sich wieder
    Von ihrem Schaffen aus,
    Sinkt in sich selber nieder,
    Steigt jung verschönt heraus.

    Sie braucht nicht erst zu brennen,
    Um kühn sich...

  • Ist nicht Kunst des Phönix Ringen,
    Sehnsucht, die den Tod begehrt
    Und im Weh'n der eignen Schwingen
    Feuer weckt, das sie verzehrt?

    Goldentzündet das Gefieder,
    Phönix singet - Alles lauscht -
    Sterbehymnen, Siegeslieder
    Jauchzend, todeslustberauscht.

    Glutdurchdrungen,...