• An Herzberg. Nach dem Reichenbacher Verein.

    Du, deutscher Mann! der mit geschärftem Blicke,
    Europens Chaos übersieht,
    Beschäftigt mit des Staates Glücke,
    Zur Zeit, wo von der Hölle angeglüht,
    5 Der Dämon Krieg die Fackel schwinget,
    Die durch den halben Erdball Funken sprüht!
    Dir, großer Herzberg, singet
    Die Muse Dank, daß uns noch jetzt...

  • An Ihn.[1]

    Kennst du das Land? das Wielands Danischmend,
    Der weise Mann, das Thal von Jemal nennt,
    Wo in dem süßen Einklang der Natur,
    Für ihre Kinder, ewig blüht die Flur.
    5 Kennst du das Land? Dahin, dahin
    Möcht’ ich mit dir, Freund meiner Seele, ziehn.

    Kennet du die Insel, welche Pelew heißt,
    Die uns der...

  • [82] An Johannes Lämmerer.

    Wie einst Hans Sachs in seiner frommen Sitte
    Manch Lied auf armer Schustersbank gesungen,
    So ist auch dir manch frommes Lied gelungen
    Am Weberstuhl in armer, stiller Hütte.

    5...

  • [35] AN JULIUS ZEYER

    Du bist ein Meister; – früher oder später
    spannt sich dein Volk in deinen Siegeswagen;
    [...

  • An Karl Hadermann.

    Wie, Freund! du fühlst bey meinen Melodien
    Mit süßer Seelensympathie
    Kalliopens allmächtige Magie,
    Die dich – Apollo’s Priester – nach sich ziehen? –
    5 Dich wiegt die Ruh’ in süßen Phantasien;
    Und meiner Laute lesbisch sanfter Klang
    Begeistert dich zum göttlichsten Gesang,
    Zu Wielands und Petrarka’s Harmonien.
    ...

  • [20] An Lischen.

    Habe ein heitres, fröhliches Herz
    Januar, Februar und März,
    Sei immer mit dabei
    In April und Mai,
    5 [...

  • [8] An Ludwig Börne.

    Es war oft Brauch in alten frommen Zeiten
    Daß eine heilge Lampe ward entzündet
    Auf ein geliebtes Grab ihr Licht zu breiten,
    Ein Liebeslicht das nimmermehr entschwindet
    5 Mit...

  • [100] An Ludwig Uhland.

    Du treuer Minnesinger,
    Du ächtes Dichterblut –
    Du schlägst mit goldnem Finger
    Der Saiten Purpurfluth.
    5 Erhöhe, kühner Ringer,
    Auch mir den Sangesmuth!

  • An Louisa und Hulda. [1]

    Welch ein Triumpf! auf der Begeisterung Schwingen
    Erhebt die Muse Euch zu Phöbus Strahlenthron,
    Um Guid’os Zauberschöpfung zu besingen. –
    Ihm sey der große Dichterlohn,
    5 Den ihm Louisens göttlicher Gesang,
    Umschwebt vom Genius der Kunst errang! –

  • An Madame Karschinn, bey der Übersendung eines Blumenstrausses, am ersten December 1789.

    Liebste Karschinn, nimm den Morgengruß
    Und den Blumenstrauß an deinem ersten Tage
    Von mir an, nebst einem warmen Kuß.
    Sey so glücklich, wie die falsche Sage
    5 Oft den Erdenherrscher nennt,
    Der an goldnem Tisch, in purpurnem Gewande,
    Die Zufriedenheit von...