• Jetzt fängt der Frühling an,
    Und alles fängt zu grünen an,
    Alles lustig in der Welt,
    Es blühen viel Blumen auf dem Feld,
    Sie blühen schön weiß, blau, roth oder gelb.
    Als ich durch das Korn ging,
    Da hör ich die Lerchlein in der Höh,
    Wenn ich zu meinem Feinliebchen geh.
    Als ich für Schätzchens Fenster kam,
    Da hört ich schon einen...

  • Schätzchen, reich mir deine Hand,
    Zum Beschluß und Unterpfand.
    Zum Beschluß einen Kuß,
    Weil ich von dir scheiden muß.
    Scheiden ist ein hartes Wort,
    Du bleibst hier und ich muß fort,
    Ich muß fort an den Ort,
    Wo wir uns nicht wiedersehn.
    Da bleibt unsere Liebe stehn.
    In der Zeit weit und breit
    Werden wir uns wiedersehn.

  • Schatz, warum bist du so traurig?
    Ich bin aller Freuden voll.
    Meinst du, daß ich dich verlasse?
    Nein, du gefällst mir gar zu wohl.

  • Trau die Frauensleute nicht zu viel,
    Denn treulos sind sie alle;
    Ihr Auge, Nas’ und Zungenspiel
    Führt manchen in die Falle.
    Denn wer den Frau’nsleut’ zu viel traut,
    Der ist ein dummer Teufel.
    Der hat sein Haus auf Sand gebaut,
    Der glaubet ohne Zweifel.
    Im Anfang sind sie fromm und still,
    Verstecken ihre Klauen
    Und sprechen:...

  • Zu Koblenz auf der Brücken
    Da lag ein tiefer Schnee.
    Der Schnee, der ist verschmolzen,
    Das Wasser fließt in See.

  • De wind de weiht,
    de hahne de kreiht,
    de voß sat up’n tune
    un plücke gele plumen.
    eck säi, häi schöll mi äine giäben,
    do wolle ’e mi lütke stäine giäben.
    do nam eck minen bunten stock
    un släog ’n up den kahlen kopp,
    do räip häi mester Jakob.
    mester Jakob was nich inne.
    do sä häi ’t sinen kinne,
    dat smeet mi met ’r...

  •  Ich sah dich gern im Sonnenschein,
    Wenn laut die Vöglein sangen,
    Wenn durch die Wangen und Lippen dein
    Rosig die Strahlen drangen.

    Ich sah dich auch gern im Mondenlicht
    Beim Dufte der Jasminen,
    Wenn mir dein freundlich Angesicht
    So silberbleich erschienen.

    Doch, Mädchen,...

  • Sie hat nichts und du desgleichen;
    Dennoch wollt ihr, wie ich sehe,
    Zu dem Bund der heil'gen Ehe
    Euch bereits die Hände reichen.

    Kinder, seid ihr denn bei Sinnen?
    Überlegt euch das Kapitel!
    Ohne die gehör'gen Mittel
    Soll man keinen Krieg beginnen....

  • Er war ein grundgescheiter Mann,
    Sehr weise und hocherfahren;
    Er trug ein graumeliertes Haar,
    Dieweil er schon ziemlich bei Jahren.

    Er war ein abgesagter Feind
    Des Lachens und des Scherzens
    Und war doch der größte Narr am Hof
    Der Königin seines Herzens....

  • Es hatt' ein Müller eine Mühl
    An einem Wasser kühle;
    Da kamen hübscher Mädchen viel
    Zu mahlen in der Mühle.

    Ein armes Mädel war darunt,
    Zählt sechzehn Jahre eben;
    Allwo es ging, allwo es stund,
    Der Müller stund daneben.

    Er schenkt ein Ringlein ihr von Gold,...