Ihrer Haare dunkle Schlingen -
lassen sie mich jemals frei?
Doch es soll ihr nicht gelingen
daß ich ganz gefangen sei.
Liebgefesselt überwinde
ich die mächtigste Gestalt.
Und die Gottheit wird gelinde
und die Liebe wird Gewalt -
Wird Gewalt die mir sie bindet....
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1.
Phoebus/ wie hast du zernichtet
Frost und Hagel/ weil gerichtet
Sich auff uns dein Strahlen-Schein/
Alles trübe Norden-Leid/
So sich findet weit und breit/
Muß hinweg/ und gar beyseit.
2.
Itzund alles sich erhitzet/
Was erfroren/ wieder schwitzet
Ob der... -
Weinet ihr betrübten augen!
Weil der mund nicht reden kan.
Sylvia speyt voller wahn /
Da ich ihr doch nichts gethan.
Weinet ihr betrübten augen!
Weinet ihr betrübten augen!
Schmerz und leiden ist zu groß;
Denn der himmel / dessen... -
Nacht war mein Lebenslauf,
Tief eingeschlafen, tief! war mein Gefühl des Himmels:
Da drückte Minna mir die Hand!
Die Nacht verschwand;
Und du Gefühl des Himmels,
Du wachtest liebend wieder auf!
O des entzückenden Gewimmels
Der Engel und der Harfen um mich her!
Gott! ich vergess' es nimmermehr... -
Ein verliebtes Wölkchen trübte
Das entzückende Gesicht!
Diese Miene sprach: Ich liebte!
Jene: Lieben soll ich nicht!
Aber Dank dem Amor! eine dritte,
Die noch schüchtern in ein Lächeln kroch,
Schien zu sagen: Freund, ich bitte,
Habe Muth; ich liebe doch!
... -
Ich mag Sie nicht mehr sehn weil Sie von Flandern ist
und gantz ohn unterscheid fast alle Schäfer küst. (S. 47)
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Wiewol ich oft gesagt daß du mein zweites Hertze/
daß du mein ander Ich/ daß du mein Rosen-Licht/
daß du mein Aufenthalt und meiner Liebe Kertze?
so sag' ich doch jtzund getrost: Du bist es nicht!
Du bist mein Aufenthalt mit nichten mehr zu nennen/
du bist nicht mehr mein Hertz/ mein Rosen Licht/ mein Ich/... -
Gleich wie der Aland-Wein ist trefflich guht den Augen/
wan man jhn offtmahls trinkt mein Hertzen Adelmuht!
So ist dein Lippen-Wein wen ich jhn stets mag saugen
von deinen Lippen ab für meinen Augen guht;
für meinen Augen die von Liebe tunkel werden
drüm bitt' ich dich mein Licht reich deine Lippen hehr/... -
1.
Traure mit mihr liebste Herde
weil ich von dir scheiden werde!
weil die Adelmuht nicht mehr
mihr wil geben frey gehör.
2.
... -
Die Mandelblüten auf dem schmalen Bande,
Sie blühen weiter, suchen ihre Kräfte
Aus deines Busens jungem Mutterlande,
Und munter schlürfend, schwellen ihre Säfte.
Es ist ein stilles Bild: das frische Prangen
Von diesen Trieben und von deinem Leibe;
Wetteifernd steigt in deine Mädchenwangen
...