XXII. (22)
1. Schwer langweilig ist mir mein zeit,
seid ich mich hab gescheiden,
von dir mein schatz und höchste freud
erst merck das ich mus leiden.
Was zu leiden ist, ach weh der frist,
wird mir so lang mit schmertzen,
das ich offt klag, es scheint kein tag,
dein wird gedacht...
-
-
22.
Ich liege auf dem Rücken hoch im Heu:
Wie anders sieht sich doch der Himmel an,
So weit und tief und auch so seltsam neu,
Als ob ein blauer Traum ihn spann.
Die Sonne hüllt ihr Gold in warmes Grau,
Hoch über mir kleinweiße Wolken stehn,
Das Abendläuten ist wie Tropfen Tau,
... -
22.
Nicht lieb' ich dich, weil hold du bist zu schaun,
Weil deines Leibes Formen zart sich ründen,
Nicht, weil in deiner Seele ros'gen Gründen
Anmuth und Scherz gern eine Statt sich baun:
Was Liebe weckt, es ist nichts Einzles, traun,
Matt ist Gefühl, das kalt sich läßt begründen;
Nur da... -
1.
Ich kan länger so nicht leben/
Ich frey ietzt an Grieben/
Wil Sie mir den Tüntschel geben/
Bin ichs wol zufrieden.
Ich wil Sie gar ehrlich halten/
Wo Sie mich begehret/
Und ihr ihre... -
Einsam stieg ich empor auf des Harzwalds steilerem Bergpfad,
Nahete dir mich schon, ewiger, alter Granit,
Wo hochlodernd einst durch die Nacht vom felsigen Altar
Hell ins ferne Gefild flammte das Opfer des Mais.
Träumend schritt ich dahin, und es dämmerte leise der Vorzeit
Riesengebild mit des Wahns Wundergestalten umher....