• Am 1. October 1797.

    War doch gestern dein Haupt noch so braun wie die Locke der Lieben
         Deren holdes Gebild still aus der Ferne mir winkt;
    Silbergrau bezeichnet dir früh der Schnee nun die Gipfel,
         Der sich in stürmender Nacht dir um den Scheitel ergoß.
    5 Jugend, ach! ist dem Alter so nah; durchs Leben verbunden,
         Wie ein beweglicher...

  •   1.
    Nicht schäme dich / du saubere Melinde /
    Daß deine zarte reinligkeit
    Der feuchte mond verweist in eine binde /
    Und dir den bunten einfluß dräut.
    Der grosse belt hegt ebb' und flut /
    Was wunder / wenns der mensch der kleine thut.

    2....

  •   Er will nicht mehr lieben 1.
    Weg / O liebe!
    Deinem ungereimten triebe
    Sag ich itzund gute nacht;
    Alles was dein schnelles gifft und dein feuer angestecket /
    Was nach deinen lüsten schmecket /...

  • Was dieses Rund umfasst / was man kann irrdisch nennen /
    Das muß auch mit der Zeit die Flüchtigkeit erkennen /
    Und eilt dem Ende zu: die Tugend selbst hört auff /
    Wenn nun der letzte Tag hemmt aller Tage Lauff.
    Die Liebe aber wird zu keiner Endschafft kommen /
    Und wie sie vor der Welt den Anfang hat genommen /
    So...

  •   1.
    Ich liebe / du liebest / er liebet das lieben;
    Was liebet / wird alles vom lieben getrieben /
    Wir lieben / ihr liebet / sie lieben zusammen /
    Drum kommet ihr Nymfen / und kühlet die flammen.

    2.
    Ich liebte zum ersten die stolze Clorinde /
    Die...

  • 1.

    1.
    So soll vernunfft und freyheit ganz verschwinden?
    Ihr schönen augen thut gewalt an mir /
    Welch feuer / welche glut wil meine seel entzünden?
    Es dringt durch marck und bein herfür.
    Soll auch der leib in asche sich verwandeln?
    Ein holder engel wird ja nicht so grausam handeln.

    2....

  • 1.

    1.
    Glück zu / du schöne-strasse /
    Wo lauter zucker-rosen blühn /
    Und wo mich zwey magnete ziehn.
    Denn wenn ich mich verführen lasse /
    So grüßt nur dich mein froher fuß /
    Daß ich dir manchen gang des tages schencken muß.

    2.
    Hier scheinen zwey galante sterne /
    Ach wenn...

  • 1.

    1.
    Halt ein / was quälst du mich mit viel verliebten träumen?
    Schliest mein vergnügen sich in blossen schatten ein?
    Ich greiffe nach der frucht an wunderschönen bäumen;
    Wiewol da muß die lust ein leerer fehlgriff seyn.
    Mich deucht / ich könne schon im paradise stehen /
    Und muß durch wüsteney noch in der irre gehen....