• [35] DIE HEIMAT DER TOTEN

    I.
    Der Wintermorgen dämmert spät herauf.
    Sein gelber Turban hebt sich auf den Rand
    Durch dünne Pappeln, die im schnellen Lauf
    Vor seinem Haupte ziehn ein schwarzes Band.

    5 Das...

  • [7] Heimat.

    So liegst du wieder ausgespannt
    Vor meinen Blicken, lachend Land,
    Mit deinen Tälern, deinen Höh’n,
    Mit Berg und Burgen wunderschön.

    5 Wie oft schon hast du mich entzückt,...

  • [52]
    IN DER HEIMAT

    Resedenduft durchs kranke Fenster irrt;
    Ein alter Platz, Kastanien schwarz und wüst.
    Das Dach durchbricht ein goldener Strahl und fließt
    Auf die Geschwister traumhaft und verwirrt.

    5...

  • Heilig ist die Nacht hernieder
    Auf die Waldung tief gesunken,
    Schwarze, wetterdrohnde Wolken
    Sich an düstren Bergen ballen.
    Bang der Hirsch im Dickicht stöhnet,
    Seine Klagen fern verhallen.
    Und ein Waldhorn traurig tönet
    Nieder in die stillen Gründe.
    Ahnend ist mir deine Seele,
    ...

  • Eine Heimat wüßte ich uns beiden,
    Wo im Schoß der Nacht in Wolkenreichen
    Liegt des Mondes Stadt, in grünen Weiden
    Kleiner Inseln, wo die Herden streichen.

    In das gelbe Rund der Türme träten
    Wir zu zweit, zu ruhn, wo einsam leuchtet
    Noch ein Licht. Zu horchen auf den späten
    Gang der Nacht,...