• Ihr Sterne, die ihr am Himmel steht
    Und freundlich herniedergrüßt,
    Du Mond, der oben durch Wolken geht -
    Wißt ihr, was Liebe ist?

    Ihr Blumen, die ihr im Walde blüht,
    Von lauen Winden geküßt,
    Du Bach, der geschwätzig vom Berge sprüht -
    Wißt ihr, was Liebe ist?

    Ihr...

  •   (An Lilly)

    Nein, Alter schützt vor Torheit nicht;
    Selbst mußt' ich es erfahren!
    Jung bleibt die Seele, Reiz besticht
    Die Herzen trotz den Jahren!

    ...

  • Orkan war einst mein Lieben,
    Und Donner und Blitz und Brand,
    Und Meeresbrandung schäumend
    An steilem Uferrand.

    Und Bergstrom war's und tosend
    Zerbrach es der Dämme Haft,
    Und sprengte der Brücken Joche
    In ungezähmter Kraft.

    Ein Bächlein klar und helle
    ...

  •  
    Wohl zehrt an mir der Krankheit Qual,
    Dünn wird mein Haar, mein Antlitz fahl,
    Du aber loderst noch wie vor
    In tiefster Brust mir hell empor,
    Flamme der Liebe!

    Ob welkend auch, der Jahre Raub,
    Der Leib dahinsinkt, Staub zum Staub:...

  •  
    Zweifach ist Liebe; - mag die tolle Welt
    An leeren Tand auch oft den Namen hängen
    Und Mitleid, Neigung, Laune, wie es fällt,
    Mit heil'ger Liebe Gluten schnöd vermengen -

    Zweifach ist Liebe; eine, die da liebt,
    Und will sich selbst dafür zurückerhalten,...

  • Die Liebe ist ein Ding
    Zart wie ein Schmetterling,
    In Blumen auferzogen,
    Rasch, wie ein Traum, entflogen.

    Mir Elfenkost genährt,
    Leicht traulich, leicht verstört,
    Ein Kind der Sonnenstrahlen,
    Ersehnt, gehascht von Allen.

    Doch rohen Händen nimmer
    Besteht...

  • Ich wandelte einsam durch Wiese und Feld
    Und sommerlich glühte und lachte die Welt,
    Da schlüpfte zum Herzen der sengende Strahl
    Und siehe! es brannte wie Hügel und Thal.

    Die Lerche schwirrte dem Auge vorbei,
    Sie trillert aus Lüften! ich bleibe dir treu!
    Und wie sie zu silbernen Wölkchen entflieht,...

  • Lieblos ist mein Lieb geworden,
    War mir treu doch manchen Tag.
    Wehe, wie an allen Orten
    Frühlingslust erblühen mag!
    Hoffnungsgrün umrankt die Erden,
    Und mein Herz will traurig werden.

    Wuchsen darum dir die Flügel,
    Amor, schadenfroher Knab'? -
    Ach, der Liebe zart'ste Hügel...

  • Liebchen, schenke den Wein! Schon dunkelt der wolkige Himmel,
    Wetter liegen gedrängt über dem blauenden Tag;
    Schwüler lastet die Luft, drum weg mit den schweren Gewanden,
    Und den schwelgenden Leib wiege der duftende Pfühl.
    Horch, wie der Donner ertost! Herab mit dem Laden am Fenster!
    Hagel geißle umsonst unser gesichertes Haus...

  • Ach, an diesem trüben Tage
    Geht mir Kraft und Lust von hinnen,
    Liege träumend dir am Herzen:
    Wie der Tag, so ist mein Sinnen.

    Denken muß ich immer wieder,
    Will ich deine Wangen küssen,
    Daß sie, ach, in kurzen Tagen
    Bleichen und verwelken müssen.

    Denken muß ich, daß...