[8] An Ludwig Börne.
Es war oft Brauch in alten frommen Zeiten
Daß eine heilge Lampe ward entzündet
Auf ein geliebtes Grab ihr Licht zu breiten,
Ein Liebeslicht das nimmermehr entschwindet
5 Mit...
[8] An Ludwig Börne.
Es war oft Brauch in alten frommen Zeiten
Daß eine heilge Lampe ward entzündet
Auf ein geliebtes Grab ihr Licht zu breiten,
Ein Liebeslicht das nimmermehr entschwindet
5 Mit...
[100] An Ludwig Uhland.
Du treuer Minnesinger,
Du ächtes Dichterblut –
Du schlägst mit goldnem Finger
Der Saiten Purpurfluth.
5 Erhöhe, kühner Ringer,
Auch mir den Sangesmuth!
An Louisa und Hulda. [1]
Welch ein Triumpf! auf der Begeisterung Schwingen
Erhebt die Muse Euch zu Phöbus Strahlenthron,
Um Guid’os Zauberschöpfung zu besingen. –
Ihm sey der große Dichterlohn,
5 Den ihm Louisens göttlicher Gesang,
Umschwebt vom Genius der Kunst errang! –
An Madame Karschinn, bey der Übersendung eines Blumenstrausses, am ersten December 1789.
Liebste Karschinn, nimm den Morgengruß
Und den Blumenstrauß an deinem ersten Tage
Von mir an, nebst einem warmen Kuß.
Sey so glücklich, wie die falsche Sage
5 Oft den Erdenherrscher nennt,
Der an goldnem Tisch, in purpurnem Gewande,
Die Zufriedenheit von...
An Madame Unzelmann, als sie in den beiden kleinen Savojarden den Joseph spielte.
Wir sehn in deinem Spiel der Wahrheit schönes Bild,
Und jede Regel deiner Kunst erfüllt:
Allein ins Savojardenkleid
Hat sich bisher noch allezeit
5 An deiner Statt ein Amor eingehüllt.
Kamst du vom Himmel, schöne Luftgestalt?
Bist du aus lichtem Aethersduft gewoben?
Du strebst zurück — dein Auge blickt nach oben,
Es eilt dein Fuss — die Harmonie verhallt,
5 O fliehe nicht! Mit magischer Gewalt
Hast du zum Himmel jedes Herz erhoben,
Der schweren Erde Massen sind zerstoben,
Von goldnen Wolken ist...
[13] An Marie.
1841.
Zur Maria, zur Madonne,
Bet’ ich gläubig spät und früh,
All mein Sein ist Andachtswonne
Vor der himmlischen Marie.
5 Und das Himmelskind Maria’s,
Der Erlöser...
An Melina.
Du bist, Melina, mehr als eh’mals Krösus reich:
Dein Leib ist Cythereen, dein Geist Minerven gleich.
Träum’ ich? Ist mein Auge trüber?
Nebelt’s mir ums Angesicht?
Meine Minna geht vorüber?
Meine Minna kennt mich nicht?
5 Die am Arme seichter Laffen
Blähend mit dem Fächer ficht,
Nimmer satt sich zu begaffen? –
Meine Minna ist es nicht.
Von dem Sonnenhute niken
10 Stolze Federn, mein Geschenk,
...
Was will der Ernst auf deiner Stirn, Nadine?
Was will ein Flöckchen Schnee im schönsten Blumenflor?
Den sich die Freud’ erkor, dass er ihr ewig diene,
Den Scherz, o ruf’ ihn schnell auf dein Gesicht hervor.
5 Der Jugend Gott verschmäht des Ernstes Falten,
Und liebt den Wahnsinn holder Schwärmerey,
Das Alter kommt zu eilig uns herbey —
Ihm...