• [150]

    An meinen Sohn[1].

    Die Wogen schäumen und tosen am Strand,
         Schwach ist und klein der Kahn,
    Schwarz grollt das Meer, und am Himmelsrand
         Schon dunkelt des Sturmes Nahn.
    5 O komm mit mir, geliebter Sohn,
    Komm mit mir! ob die Wellen drohn
    Und die Winde heulen, wir müssen an Bord,
    Sonst...

  • [149]

         England im Jahr 1819.

    Ein König, alt, toll, blind, dem Tod verfallen; –
         Prinzen, die Hefen ihres trägen Stamms, '
         Verhöhnt als kothiger Abhub kothigen Schlamms; –
    Negierer, fühllos, taub den Klagen allen,

    5      Blutegeln gleich ihr Mordwerk (Gott verdamm’s!)
    Verrichtend, bis sie blutsatt niederfallen; –
    Ein...

  • [137]

    Gedanken eines Republikaners beim Sturz Bonaparte’s.

         Ich haßte dich, Thyrann! Ich sah mit Graun,
    Wie du, ein ehrgeizloser Sklav, den Stab
    Des Siegers schwangest ob der Freiheit Grab.
    Du konntest deinen Herrscherthron erbaun,

    [138]
    5      Wo jüngst er stand: – doch lieber wolltest schaun
    Du blut’gen Pomp, den nun die Zeit...

  • [143]

         Osymandias.

         Ein Wandrer kam aus einem alten Land,
    Und sprach: Ein riesig Trümmerbild von Stein
    Steht in der Wüste, rumpflos Bein an Bein,
         Das Haupt daneben, halb verdeckt vom Sand.

         Der Züge Trotz belehrt uns: wohl verstand
    Der Bildner, jenes eitlen Hohnes Schein
    Zu lesen, der in todten Stoff hinein...