1.
Ob ich gleich in diesen Wellen
Daumenweit vom Tode bin/
Ist doch nicht in Ruh zu stellen
Mein von dir beflammeter Sinn/
...

1.
Nicht leichtlich kan ein Hertze wancken/
Das treu und redlich ist verliebt/
Es bleibt in den gesetzten Schrancken/
Wie sehr es auch...

1.
Ach Purpur-rohtes Röselein/
Daß du an Schönheit vor Corallen
Betrotzerest/ Wie ist entfallen
Dein hoher Glantz und stoltzer Schein?

2.
Wie gleichet dir so gar das Haupt?
Wie gleich sind dir...

Wie wann ich müd und laß ins Graß mag schlaffen gehen
Und mich im Sommer mag ein kühler Wind anwehen:
Wie wann ich hören mag der Nachtigall Gesang/
Und durch die Wiesen hin des Bächleins süssem Klang:

Wie wann ich Rosen bräch...

 
Ich kan nicht deine Augen küssen /
Und dir ist jetzt mein Mund versagt.
Ach Schatz / daß wir so lieben müssen /
Hab ich dem Himmel offt geklagt.
Umbsonst / er zeigt nur...

 
Welch warmer Schnee deckt diese Freuden-Hügel /
Du Marmel-Rund / der Venus glatter Spiegel /
Kan hier mein Geist / mein schwacher Geist bestehn?
Ach! nein / ich muß in heisser Glut vergehn....

  [.43]

WErd' ich die Zeit wol sehn / daß doch der Tag anbreche /
Darinnen ich mein Lieb noch endlich schawen soll?
Ihr Stunden laufft doch fort / fliegt weg als Wasserbäche:
...

Poet: Martin Opitz

  [.31]

DIß wunderliche Werck / das Gott hat auffgericht /
Die Erde / Lufft / vnd See / des Himmels hohe Thronen /
Das alles / was man kan / vnd auch nicht kan bewohnen/
Hett es kein...

Poet: Martin Opitz

Sonnet

Ach daß mein liebster Schatz ist so gar weit von hinnen:
Ach daß vergangen ist so mannig Tag unnd Stund
In der ich nicht geküst der schönsten rohten Mund!...

Poet: Johann Rist

Sonnet

Jetzt da daß grosse Liecht der Sonne zu uns dringet/
Verendert sich geschwind die kalte Winterszeit/
Es weicht dem Phoebus auch deß Eises härtigkeit/
Die...

Poet: Johann Rist