• [50] ÜBER MEINEN GESTRIGEN TRAUM

    Wie kam ich gerade auf ein Gestirn?
    Du sagst: Ich stöhnte träumend ganz laut.
    Vielleicht steigt die Phantasie ins Hirn,
    Wenn der Magen verdaut.

    5 Man...

  • [116] Der Traum.

    Hier wars, hier lag ich, auf der Stelle,
    In diesem veilchenvollen Gras;
    An diesem Baum, bey dieser Quelle,
    Da träumte mir vom jungen Licidas!

    5 Der Büsche kleine Sänger fühlten
    Den Lenz...

  • [68] Der Traum der Magd

    Am Morgen spricht die Magd ganz wild:
    Ich hab heut Nacht ein Kind gestillt –

    ein Kind mit einem Käs als Kopf –
    und einem Horn am Hinterschopf!

    5 Das Horn, o denkt euch, war aus Salz...

  • [30] EIN TRAUM VON GROSSER MAGIE

    Viel königlicher als ein Perlenband
    Und kühn wie junges Meer im Morgenduft,
    So war ein großer Traum – wie ich ihn fand.

    Durch offene Glastüren ging die Luft...

  •      Ich hab’ im Traum’ geweinet,
    Mir träumte du lägest im Grab’.
    Ich wachte auf und die Thräne
    Floß noch von der Wange herab.

    5      Ich hab’ im Traum’ geweinet,
    Mir träumt’ du verließest mich.
    Ich wachte auf, und ich weinte
    Noch lange bitterlich.

         Ich hab’ im Traum’ geweinet,
    10 Mir träumte du wärst mir noch gut.
    Ich...

  • [54] Im Traum.

    So oft, so oft im Traum der Nacht
    Bin wieder ich im Kohlenschacht,
    Und mühe mich und scharre dort
    Wie sonst in Dunst und Qualm vor Ort –
    5 Doch wie ich scharr’ auch...

  •      Im Traum sah ich die Geliebte,
    Ein banges, bekümmertes Weib,
    Verwelkt und abgefallen
    Der sonst so blühende Leib.

    5      Ein Kind trug sie auf dem Arme,
    Ein andres führt sie an der Hand,
    Und sichtbar ist Armuth und Trübsal
    Am Gang und Blick und Gewand.

         Sie schwankte über den Marktplatz,
    10 Und da begegnet sie mir,...

  • Im Traum sah ich ein Männchen klein und putzig,
         Das ging auf Stelzen, Schritte ellenweit,
         Trug weiße Wäsche und ein feines Kleid,
         Inwendig aber war es grob und schmutzig.
    5 Inwendig war es jämmerlich, nichtsnutzig,
         Jedoch von außen voller Würdigkeit;
         Von der Courage sprach es lang und breit,
         Und that sogar recht...

  • Im nächt’gen Traum hab’ ich mich selbst geschaut,
         Im schwarzen Gallafrack und seidner Weste,
         Manschetten an der Hand, als ging’s zum Feste,
         Und vor mir stand mein Liebchen, süß und traut.
    5 Ich beugte mich und fragte: „Sind Sie Braut?
         Ei! Ei! so gratulir’ ich, meine Beste!“
         Doch fast die Kehle mir zusammenpreste
         Der...

  •      Mir träumte wieder der alte Traum:
    Es war eine Nacht im Maie,
    Wir saßen unter dem Lindenbaum,
    Und schwuren uns ewige Treue.

    5      Das war ein Schwören und Schwören auf’s Neu’,
    Ein Kichern, ein Kosen, ein Küssen;
    Daß ich gedenk des Schwures sey,
    Hast du in die Hand mich gebissen.

         O Liebchen mit den Aeuglein klar!
    10 O...