• Heut strahlt der abendgöttin licht geringer.
    Wie eine schönheit auf der kissen wust
    Die vor dem schlafe mit zerstreutem finger
    Leis überspielt die linien ihrer brust

    5 So ruht sie auf den flaumigen lawinen
    Im sterben langen schwächen hingegeben ·
    Das auge richtend auf die weissen mienen
    Die blütengüssen gleich im azur schweben.

    Wenn müd...

  • Wo die Taub' in stillen Buchen
    Ihren Tauber sich erwählt,
    Wo sich Nachtigallen suchen,
    Und die Rebe sich vermählt;
    Wo die Bäche sich vereinen,
    Ging ich oft mit leichtem Scherz,
    Ging ich oft mit bangem Weinen,
    Suchte mir ein liebend Herz.

    O, da gab die finstre Laube
    ...

  • Der vergangnen Tage sinnen
    Ist der Trost getrennter Herzen,
    Machet selbst der Trennung Schmerzen
    Linder, und die Zeit verrinnen.
    Ach! man lernt das Glück erst kennen,
    Wenn Erinnrung uns ergreift,
    Ungelabt die Lippen brennen,
    Ungestillt der Busen schweift:
    Doch der Sehnsucht süßes Sinnen...

  • Sie ist entfloh'n; mein weinend Auge findet
    Sie rings nicht mehr, des Herzens Königinn.
    Ich bin nicht mehr ich selbst; mein Leben schwindet
    In banger Trauer hin.

    Als wär' ein Theil von meinem Geist geschieden,
    So treib' ich rastlossehnend mich umher;
    In stummem Harme lechzt mein Herz nach Frieden,...

  • 1.
    SEufftzet doch ihr Felsen alle/
    Heult ihr Winde/ es thut noth/
    Uber diesem Trauer-Falle/
    Die Cursine die ist todt;
    Wer wird denn auff den gebiethen
    Uns nun künfftig helffen hüten/
    Heult ihr Winde...

  •  
    Das war für mich ein Todestag,
    Da du mich hast verlassen,
    's ist lange her – schon treibt der Wind
    Das Herbstlaub durch die Gassen.

    Schon glimmt an deinem Herd so traut
    Das stille Winterfeuer,
    Doch über meiner Seele liegt...