Süsse, zaubersel'ge Dämmerstunde!
Im Kamine helles Flackerlicht,
Freude blitzt aus deinem Angesicht,
Scherze sprühn aus deinem roten Munde.

Jetzt nur glimmend hier und da noch Funken,
Scherz und Lachen allgemach...

Poet: Mia Holm

Komm zum Walde! Falter wiegen
Sich im grünen Dämmerschein,
Zärtliche Gedanken fliegen,
Und die Vögel schmettern drein.
An der Quelle will ich liegen,
Deine Hand mein Becherlein,
Und mein Arm soll dich umschmiegen...

Poet: Mia Holm

Ich hasse die Sterne, sie leuchten,
Doch wärmen sie nicht,
So täuschend wie deins und so gleissend
Ihr schimmernd Gesicht.

Ich hasse die Sterne, sie strahlten
In höhnender Ruh,
Da du mich zu Tode...

Poet: Mia Holm

Die Flügel
Und Füsse
Der seligen Engel
Durchrauschen
So leise
Die schimmernde Nacht.

Es huschen,
Es flattern,
Es tanzen die Träume
Und füllen
Mit Lachen...

Poet: Mia Holm

Du hast in Jammer mich geführt,
Erst da, in Finsternissen
Hab ich die eigne Kraft verspürt,
Der Halbheit mich entrissen,
Und da erst wuchsen Flügel mir,
Die mich zur Sonne tragen,
Ich zürne nicht, ich danke dir,...

Poet: Mia Holm

Seh sie glücklich und geliebt,
Kann sie nicht beneiden,
Gäb um ihre Seligkeit
Niemals meine Leiden.

Leiden giebt's, so tief und schön,
Dass sie nicht mehr schmerzen.
Solch ein zaubersel'ges Leid...

Poet: Mia Holm

Allgewaltig, allzermalmend
Donnert die Lawine hin,
Eine zarte weiche Flocke
War sie im Beginn.

Und das Weh, das mich zertrümmert,
Das entsetzliche Geschick,
War im Anfang nur ein stiller,
Kaum...

Poet: Mia Holm

Nun Dunkel rings und Schweigen,
Nun Stille allerwärts,
Die Uhr nur ticket leise,
Und ruhig schlägt dein Herz.

Die Flamme unsrer Liebe
Steht still und sternenklar,
Von dir zu mir herüber
Weht...

Poet: Mia Holm

Wie ein Spiegel, rein und glänzend,
War mein Herz in seinem Glück,
Warf in hellen Liebesstrahlen
Mir dein schönes Bild zurück.

Du doch schlugst in diesen Spiegel
Zornig, ein bethörter Mann.
Und dein Bild...

Poet: Mia Holm

Kam der erste Schmerz des Lebens,
Lenzgewaltig, voller Sehnen,
Nahm mir Frohsinn, Ruhe, Lächeln,
Gab mir nichts als heisse Thränen.

Kam der zweite Schmerz des Lebens,
Sank gewalt'ger auf mich nieder,
Nahm...

Poet: Mia Holm