[18] Melancholie.

Schau, den Finger in der Nase,
oder an der Stirn,
zeitigt manche fette Phrase
das geölte Hirn...

Poet: Klabund

[29] Mir ist im Leben

Mir ist im Leben
Viel Schmerz gegeben,
Mein blondes Mädchen liebt mich nicht.
Sie...

Poet: Klabund

[59] Mond überm Schwarzwald.

Goldne Sichel des Monds!
Dich schwingt der ewige Schnitter
und mäht Halme und Herzen...

Poet: Klabund

[17] Mystik.

Ich gehe langsam durch die Stadt
zum Ein- bis Zweifamilienbad.
Schon hebt sich aus der weißen Flut
ein brauner...

Poet: Klabund

[25] Nach der Schlacht an der englischen Front.

Die Totengräber haben schon
die Schaufeln angesetzt, da...

Poet: Klabund

[51]            Nachts.

Ich bin erwacht
in weißer Nacht,
der weiße Mond,
der weiße Schnee,
5 und habe sacht...

Poet: Klabund

[56] Nebel

Der Nebel hängt um Mensch und Dinge
Die Schleier der Verdrossenheit.
Ein jeder läuft im eignen Ringe,
Weiß keinen...

Poet: Klabund

[48] Neue Jugend

Das Wort sie sollen lassen stehn
Von unsrer neuen Jugend.
Die wird kein grauer Wind verwehn
Und...

Poet: Klabund

[53] O Glück! O Schmerz!

O Glück, so in den Tag hineinzusprühn,
Ich lasse mich bald hier- bald dorthin glühn
Von einem Mädchenblick, von einer Hand,
Die, weiß nicht wie, die meine fand
5 Und mich nun einen Augenblick umspannt,
Vielleicht auch zwei,...

Poet: Klabund

[29] O gieb

O gieb mir deine Hände,
Der Frühling brennt im Hag,
Verschwende dich, verschwende
Diesen Tag.

5 Ich liege dir im Schoße
Und suche deinen Blick.
Er wirft gedämpft den Himmel,
Der Himmel dich zurück.

O glutend über...

Poet: Klabund