•      [9] SPÄT NACHTS

    Woher dein Licht, entlaubter Hain?
    Du schimmerst in tiefem Blau.
    Wie Adern sind Deine Äste.
    Ist’s von der Stadt: der Widerschein?

    5 Ich kam dorther. Die Nacht war trüb und die Gassen...

  •      [21] STIMMEN

                             Er:
    Laß mich allein, ich falle zur Beute
    Dem, was die tiefste Schmach du nennst.
    Das »Morgen« gilt mir nicht, nicht mehr das »Heute«,
    Nur eine Stunde noch, die du nicht kennst...

  •      [8] UNLUST

    Die Begierde hat sich schlafen gelegt,
    Es bleibt das Fieber.
    Der köstliche Mut der Entsagung
    Er wäre mir heute gegeben.

    5 Die Liebe aus. Was ich liebte, gelöst.
    Die weiblichsten Glieder
    ...

  •      [12] UNMUT

    Spart euch den Trost! Der Wahnsinn ist
    Der Gläubiger der Geschlagenen.
    Und ihm verfällt des Elends wache Brut.
    Spart euch den Spott.

    5 Denn wie ein Schiff der sturmzerpeitschten Flut
    Sind Worte...

  •      [16] WEINLIED

    Starker, goldener Wein! Du bist
    Wie das Glück im Spiel.

    Ewig gleich aus deinem Innern, ob
    Wir wild werden, toll werden, bös werden,
    5 Strahlt die Verlockung.

    Du und ein fragendes Kind! Ihr...

  •      [9] WERBUNG

    Durch Hoffen und durch Warten wird
    Der Sinn gemein.
    Du Holde! Frag nicht lang!
    Will dich befrein.

    5 Auf junge Blüten fällt
    Nacht: nicht so wunderbar,
    Wie gegen deinen Hals...

  •      [15] WUNSCH

    Ein einfaches, leichtes Kleid!
    Ein leichter Gang!
    Ein Mädchen, das hie und da
    Meine Lenden geschmeidiger macht,
    5 Ihm dankbar sein dürfen und eins!
    Verschont die Seele.

  •      [18] ZWEIFEL

    Ach, wir wissen von keinem Gedanken, wann er
    Neu war, von keiner Schönheit, wann sie
    Schwand und erschien, von keiner Tat, wir erkennen
    Unsre Schuld nicht.

    5 Darum laßt uns verehren, es wäre ja...