• Den Jammer einer leeren Zeit
    Streich mir aus meinem Haar,
    Und etwas Güte und Frömmigkeit
    Küsse mir in mein Haar,

    Und etwas weiche, milde Nacht
    Gib mir in Deinem Schoß,
    Dann regnet, was so traurig macht,
    Leise von uns los. (S. 28)...

  • Eine Nacht voll Angst und Verlangen -
    So geht die Welt zur Ruh.
    Auch der Mond ist niedergegangen.
    Wir aber wandern - Du!

    Zuweilen ein Baum mit dunkeln
    Ästen, ein Haus, ein Licht -
    Zuweilen ein fernes Funkeln
    Von Sternen in Deinem Gesicht.

    Und Deine Augen - laß mich!...

  • Eine enge Gasse - Dächerfirne
    Hängen herunter auf Dich und mich.
    Du - eine ganz gemeine Dirne,
    Und ich.

    Wie wütend unsere Lippen haften!
    Man wird zum Tier.
    Eine enge Gasse - Leidenschaften!
    Und - Nacht über Dir und mir. (S. 30)...

  • I.
    Madame!
    Sie müssen nicht böse sein,
    Ich stelle mich vor: ein Dichter.
    Weiß nicht, ob es Ihnen sympathisch ist,
    Dies ganze Künstlergelichter -

    Aber - Sie schauten so reizend aus
    Heute morgen im Negligée ...
    Ja, sehn Sie, und unserein hat gleich
    Das berühmte...

  • II.

    II.
    Der Tramm stöhnt aufwärts;
    Überall Schnee.
    Dein Herz und mein Herz
    Klopft im Takt. Ich steh
    Etwas tiefer, ich kann dich
    So besser sehn.
    Seltsam, wenn man sich
    Im Schneesturmwehn
    Unterhält, noch die Töne
    Der Quadrille im Ohr.
    Du leichte Schöne,...

  • III.
    Die Lampe flackert leise, leise.
    Sonst keine Unrast weit und breit;
    Nur Bilder, wie auf weiter Reise,
    Stehn an den Wänden angereiht.

    Und manchmal scheint ein Bild zu treiben ...
    Dazu Ölfarben und ihr Duft,
    Und durch die offenen Fensterscheiben
    Gleichmäßig kühle Abendluft....

  • IV.

    IV.
    Du bist gewohnt die Welt als Spiel zu sehn.
    Du schöne Frau - Du kommst aus fernen Ländern,
    Die ich nur ahne; Deine Glieder gehn
    Im leisen Duft von seidenen Gewändern.

    Wer bist Du denn? Dein Haar ist fein und lose
    Und so verschlungen wie ein Mädchenhaar,
    Und manchmal neigst Du Dich wie...

  • V.

    V.
    Die Felder verschneit. Die Straßen
    Eintönig, kalt und grau
    Wie der Raum, in dem wir saßen,
    Noch einmal - Du schöne Frau!

    Du gehst. Du gehörst einem andern.
    Weißt Du - wie Du mir erzählt
    Von Leben und Lebenswandern,
    Von Deiner kleinen Welt?

    Du, jener...