• Nun Du!
    Du neuer Blick und Atem gegenüber, -
    Dir zwing ich meine Lippen, weil ich muß
    Und sage:
    Sieh mich an!
    Gesicht laß ruhen in Gesicht,
    Es geht nicht anders mehr.

    Wo ist denn Schuld,
    Daß Stirne nun an Stirne stößt,
    Das Herz, das sonst in Einsamkeit hinfror,...

  • Du hast durch Deinen Kuß
    Mein stromvoll Blut geweckt
    Und mein Gesicht warm aufgehoben aus dem Tag,
    Daß mich nun uferlose große Nacht umspült,
    Herwehend Glanz und Taumel.
    Einwiegend Zittern schwillt in meiner Füße Wurzeln,
    Einströmen lassend Erde und Getön,
    Und springt aus meiner Kniee Schreiten in die...

  • Das war in jenen ungewissen Tagen,
    Da meine bange Ahnung fast schon wußte,
    Daß ich von dir, mein Lieb, mich trennen mußte;
    Wir sahn uns kaum, und keiner mochte fragen.

    Da tat in nachversunknem wachem Traum
    Sich meine Tür im Dunkel auf, ganz leise -
    Und sieh - Du kamst herein - wie eine Waise...

  • Er stand mit andern um die Feier-Tafel,
    Der Glühwein dampfte, rings Geschwafel - -
    Da schlägt die große Glocke in die Nacht
    Zwölf ungeheure Töne:
    Das neue Jahr ist aufgewacht!
    Geschrei bricht los, Kanonenschlag-Gedröhne.
    Allstimmig, über angestoßnen Gläsern Punsch,
    Braust im Saal der Wunsch:
    ...

  • Ich habe dir keine Rosen geschenkt
    Und kein Geschmeide,
    So wie die andern -

    Ich habe dich nicht mit Flitter behängt
    Und nicht mit Seide,
    So wie die andern -

    Ich habe dich nicht mit Schmeicheln getränkt
    Und leichtem Scherz,
    So wie die andern -
    ...