• O wie wogt ihr, liebe Töne,
    In die dunkle Nacht hinein!
    Meine nachbarliche Schöne
    Sitzt noch am Clavier allein.

    Mädchensehnsucht, Mädchenwünsche
    Flattern leise in die Nacht ...
    Oder weiß sie, daß genüber
    Ein verliebtes Herze wacht? (S. 15...

  • Die reinen Frauen steh'n im Leben
    Wie Rosen in dem dunklen Laub;
    Auf ihren Wünschen, ihrem Streben
    Liegt noch der feinste Blütenstaub.

    In ihrer Welt ist keine Fehle,
    Ist Alles ruhig, voll und weich:
    Der Blick in eine Frauenseele
    Ist wie ein Blick in's Himmelreich.

    ...

  • Das Feld, das ganz in Blumen steht,
    Hat nicht so reiche Wonne,
    Als wenn in uns die Lieb' aufgeht,
    Wie eine Frühlingssonne.

    Im Morgenblau der Sonnenschein,
    Des Mondes kühler Flimmer:
    Ist Alles nicht so goldenrein,
    Als erster Liebe Schimmer.

    Der Himmel in der...

  • O komm in meinen Arm,
    Vertraue mir Deine Sorgen!
    Fern, fern dem lauten Schwarm
    Will ich Dich halten verborgen.

    Die Ros' im dunklen Strauch
    Soll schöner und stiller nicht schlafen;
    Nicht sanfter bei kühlem Hauch
    Soll ruhen das Schiff im Hafen.

    Nicht weicher auf...

  • Seit ich Dich liebe, holdes Kind,
    Fühlt sich mein Leben stolz und kühn;
    Heiß Blut durch meine Adern rinnt,
    Im Herzen wilde Rosen blühn.

    Von keckem Mut mein Busen schwellt,
    Als sei ein Wunder mir geschehn,
    Als könnt' ich mit der ganzen Welt
    Um Dich den heißen Kampf bestehn.
    ...

  • Frühlingssonne tritt mit Funken
    Aus den Wolken; Merzluft weht.
    Tief am Berg, im Wald, dem dunkeln,
    Und am Strom der Schnee zergeht.
    Veilchendüfte, Lerchenschall,
    Glanz und Jubel überall.
    O wie wonnig,
    O wie sonnig,
    Wenn der Frühling aufersteht!

    Möchte nun ein Vogel...