• [3] Der Rabe.

    Mitternacht umgab mich schaurig, als ich einsam, trüb und traurig,
    Sinnend saß und las von mancher längstverklung’nen Mähr’ und Lehr’ –
    Als ich schon mit matten Blicken im Begriff, in Schlaf zu...

  • [24] Die Glocken.

                        I.

    Hört die Schlittenglocken, die hellen,
    Die fröhlichen, silbernen Schellen!
    Wie sie klingen und klingen und klingen
    Zu der Rosse feurigen Sprüngen,
    5 Wie...

  • [36] Die Schläferin.

    Ich steh’ um Mitternacht allein
    Im mystisch weißen Mondenschein.
    Dem vollen, goldenen Gestirne
    Entströmen feuchte Nebeldünste
    5 Und fallen auf die blauen Firne
    Wie...

  • [39] Die Stadt im Meer.

    Das ist des Todes Residenz,
    Diese seltsame Stadt im fernen Westen.
    Hier thront er und ertheilt Audienz
    Den Bösen und Guten, den Schlimmsten und Besten.
    5 Hier stehen...

  • [52] Eulalie.

    Ich lebte allein
    In Kummer und Pein
    Und krank an Seele und Leib,
    Da ward die liebliche Eulalie
    5 Mein sanftes, lächelndes Weib,
    Da ward die blondhaarige Eulalie
    Mein junges,...

  •                [35] Schweigen.

    Es giebt Begriffe, Dinge körperlos,
    Urbilder jener Zwillingswesenheit,
    Welcher der urzeitliche Schöpferschooß
    Von Stoff und Geist Gestalt und Leben leiht.
    5 Es giebt...

  • [65]            Traumland.

    Jenseits des Raums, jenseits der Zeit
    Dehnet sich wild, dehnet sich weit
              Ein dunkles Land.
              Auf schwarzem Thron
    5           Regiert ein Dämon,...

  • [30] Ulalume.

    Die Wolken thürmten sich mächtig,
    Die Blätter waren verdorrt,
    Sie waren kraus und verdorrt,
    Es war Oktober und nächtig
    5 An einem unseligen Ort.
    Es war nahe dem bleiernen Wasser,...