• An eine junge Mahlerinn.

    Geliebte! für die Kunst des Raphael geboren,
    Wirst du nicht Bildnerinn von Thieren, Holz und Stein;
    Nein, Wesen mahlest du, die Gott sich auserkohren
    Dem Unerschaffenen am ähnlichsten zu seyn.
    5 Du sprichst ein schöpferisches: Werde!
    Und zauberst durch des Pinsels Allgewalt
    Die seelenvolleste Gestalt
    Aus...

  • [21] DER JUNGE BILDNER

    Ich muß nach Rom; in unser Städtchen
    kehr ich aufs Jahr mit Ruhm zurück;
    nicht weinen; sieh, geliebtes Mädchen,
    ich mach in Rom mein Meisterstück.

    5 Er sprachs; dann zog er fort im Rausche...

  • [6]
              DIE JUNGE MAGD
         Ludwig von Ficker zugeeignet

    1.
    Oft am Brunnen, wenn es dämmert,
    Sieht man sie verzaubert stehen
    Wasser schöpfen, wenn es dämmert.
    Eimer auf und niedergehen....

  • [168] GEWISSE JUNGE BURSCHEN

    Seltsam schauen diese Jungen ins Leben,
    Davon sie gar nichts begreifen,
    In einer Zeit, da sie gar nichts erleben
    Und ebenso deshalb so gesund reifen.

    5 Drückt...

  • [136] Junge Leiden.

    Der leichte Sinn, der seine Schwinge
    Im Blau des Aethers freudig wiegt
    Und unter dem der Erdendinge
    Trübsel’ges Wirrsal dämmernd liegt –
    5 Mich hat er nicht emporgetragen,
    Und...

  •           [30] JUNGE PFERDE

    Wer die blühenden Wiesen kennt
    Und die hingetragene Herde,
    Die, das Maul am Winde, rennt:
    Junge Pferde! Junge Pferde!

    5 Über Gräben, Gräserstoppel
    Und entlang den...

  • #EANF#

  • Über dem Brünnlein nicket der Zweig,
    Waldvögel zwitschern und flöten,
    Wild Anemon' und Schlehdorn bleich
    Im Abendstrahle sich röten,
    Und ein Mädchen mit blondem Haar
    Beugt über der glitzernden Welle,
    Schlankes Mädchen, kaum fünfzehn Jahr,
    Mit dem Auge der scheuen Gazelle.

    Ringelblumen...

  • Noch durft ich nicht Kuß um Küsse tauschen,
    Noch hat sich kein Busen an meinen gedrängt,
    Durft nur an Träumen mich berauschen,
    An Träumen, wie sie die Sommernacht schenkt.

    Im Takt des gleitenden Liedes rausche
    Mein Blut, das fast das Leben verdrängt,
    Daß ich wie fremder Seele lausche,
    Wenn...

  • Das Schicksal hat ihr zertrümmert,
    Was ihr das Liebste war;
    Sie hat nicht geschrien und gewimmert
    Und nicht gerauft das Haar,
    Nein, sie ist hart geworden.

    Nun kommt mit ihrer schiefen
    Weisheit die Welt: "Bleib weich!
    Der Schmerz wird dein Herz vertiefen,
    Der Schmerz macht gut und...