Rosenhag

Es blühen dir Rosen jeglichen Tag
in einem verschwiegenen Rosenhag
- und du weißt nichts davon.

Von Blut darin ein Brunnen springt
und Blut die Blätter der Rosen durchdringt
- und du weißt nichts davon.

Und weil ich sie dir nicht schneiden mag
verwelken dir Rosen jeglichen Tag
- und du weißt nichts davon.

Nur manches Mal, da brech ich dir
eine rote Rose von meinem Spalier
als ein Lied das nicht welken mag.

Dann weißt du von mir ein Kleines wohl;
und weißt doch nimmer wie übervoll
von Rosen steht der Hag.

Collection: 
1937

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Auf meinem Bette Mondenschein,
so weiß wie Reif und in dem Busch
ein Vogellied, von Lieb ein Lied,
von Liebe, stundenlang.

Ich schaue auf, und schau hinein
ins stille Mondesangesicht,
und senk das Haupt, und bin...

Durch Sonnen ging ich und achtet' der Sonne nicht.
Durch Nächte und ich achtete nicht der Nacht.
Da war kein Licht und war keine Finsternis
in meinen Sinnen, da war nicht Raum noch Zeit.

Nachtwandelnd schritt ich auf einem Grat dahin....

Morgenwind,
keuschester,
bist du der liebste mir
weil deines unerschrockenen Fittichs
Saumfedern eine
nahe der Erde streifend
sie traf, die ferne, die Freundin?
weil ihres Haares ein Löckchen
...

Dicht geklammert auf rauchende Rücken,
nieder auf spritzende Mähnen sich bücken,
baden in heißen Fontänen der Nüstern,
nach ihren heißesten Strömen lüstern,
drunten Gewölk und Gewitter der Hufe,
hinten unmächtig zerflatternde...

Dämmerung. Frühgrau. Es tropfen die Bäume.
Tief duftet die Welt von der Liebe der Nacht.
Noch schaust du mir nach von der Pforte des Gartens.
Doch da ich mich wende verschlingt dich das Grau.

O heimliche Morgen der wahrhaft Geliebten....