Im Sommer, wenn das Heu gemäht,
Und Korn wogt grün auf jedem Feld,
Wenn bunte Blumen auf der Flur
Und Rosen blüh’n im Blätterzelt;
Da sprach die Bess, die Melkerin:
„Ich heirath’ nun – komm’ was da will!“
Doch Tante fuhr ihr durch den Sinn
Und sprach: Sitz’ noch ein Weilchen still!
Du hast der Freier Viele ja
Und bist ja noch so jung und schmal;
Wart’ noch ein Weilchen, sag’ ich Dir,
Und triff dann eine gute Wahl:
Da ist der John von Buskie-Thal,
Voll ist sein Stall, voll seine Scheu’r,
Nimm’s an von mir und hör’ mich ’mal,
Der Wohlstand schürt des Mannes Feu’r.
„Der Johnnie von dem Buskie-Thal,
Der ist mir aber fürchterlich,
Er liebt sein Korn und liebt sein Vieh,
Da bleibt ihm keine Lieb’ für mich.
Doch froh lacht Robie’s Augenpaar,
Von Lieb’ sprach er mir manches Mal;
Für einen Blick geb’ ganz und gar
Ich Dir den John vom Buskie-Thal!“
O, thöricht Mädchen, o bedenk’,
Damit Du’s zu bereu’n nicht hast,
Das Leben ist ein ew’ger Streit,
Und Hunger ist ein schlimmer Gast.
Doch der giebt aus und der nimmt ein,
Und Jeder macht es wie er’s will;
Was Du Dir einbrockst, Mägdelein,
Wirst Du einst essen, thränenstill.
„Mit Reichthum kauft man Hof und Land,
Mit Reichthum kauft man schönes Vieh,
Doch, ach, ein Herz mit Liebe d’rin
Kauft man mit allem Reichthum nie.
Wir mögen arm sein alle Beid’,
Doch, wenn man liebt, dann geht es schon;
Zufriedenheit giebt Glück und Freud’ –
Und die blüh’n nicht auf manchem Thron. –