Bin nur ein Köhlerknab’,
Ohne jedwede Hab’,
Grabe mir selbst das Grab
In Kluft und Stein.
Unten im Kohlenschacht,
Tief in der Erdennacht,
Wo das Verderben wacht,
Haus’ ich allein. –
Bin von der Sonne fern,
Schau’ weder Mond noch Stern,
Wär’ auch im Lichte gern,
Wie ihr am Tag. –
Muß wie der Maulwurf, dumm,
Wühlen im Grund herum,
Habe nur um und um
Mühe und Plag’. –
Mir fehlt der Himmel blau,
Mir fehlt die grüne Au,
Fehlet der Labetau,
Blume und Duft. –
Stille des Lebens Not
Oft nur mit trock’nem Brot,
Ringe stets mit dem Tod
Hier in der Gruft. –
Lauscht ihr der Nachtigall,
Hör’ ich den Widerhall
Von der Geschosse Knall
In meiner Schicht; –
Krachend stürzt ein der Gang,
Wenn er mich nicht verschlang
(Bin ja nicht sterbensbang),
Viel fehlte nicht. –
Für euch der Sonnentag,
Lustgang in Feld und Hag,
Jubel und Zechgelag’,
Wie’s euch gefällt. –
Für mich die harte Fron,
Für mich den Hungerlohn,
Und dazu Spott und Hohn
Oft noch gesellt. –
Für euch das Gold, die Lust
(Habt nie von Not gewußt),
Siechtum und wunde Brust
Für mich allein. –
Bin nur ein Köhlerknab’,
Ohne jedwede Hab’,
Grabe mir selbst das Grab
In Kluft und Stein. –