Hochherzig nenn’ ich jeden Mann,
Der frei von eig’nen Händen sinket
Und ohne Furcht vor’m Todesbann
Den dunklen Lethetropfen trinket. –
Heil ihm, der also frei und kühn
Vom Leben scheidet ohne Zagen,
Der, ob rings Blumen ihn umblüh’n,
Hinab sinkt zu des Hades Klagen. –
Ob auch die Welt ihn treulos nennt
An seinem Gott und seinem Leben –
Wo solche Todesflamme brennt,
Wer sollte da noch feige beben? –
Nein, nur hinab, mit kaltem Blut,
Aus diesem niedrigen Gewühle,
Was kümmert euch die wilde Glut,
Bei mir steht es, wenn ich sie kühle. –
Was kümmert’s euch, die ihr vergnügt
Und wohlig schwimmt im Meer der Tage,
Wenn ich, dem dieses nicht genügt,
Den Sprung ins Ungewisse wage? –