Gruß an Junkers

GRUSS AN JUNKERS

Ich kenne den Herrn Junkers nicht.
Mag es auch schmeichlerisch klingen,
Ich widme ihm dennoch dies Gedicht,
Beschwingt von seinen Schwingen.

Aus meiner Laune steigt es frei,
Entflogen, nicht entwachsen.
Es reimt sich Kriecher- und Fliegerei
Nicht einmal gut in Sachsen.

Ich bin mit Junkers’ Maschinen schon
Oft über die Lande geflogen,
Hab meinen Tages- und Wochenlohn
Darüber oft weit überzogen,

Sprach immer zu mir zuvor: „Überleg’s
Dir!“ – Aber flog doch aufgehimmelt
Durch Wetter und Wolken. Und fand unterwegs
Ein Glück, das unten verschimmelt.

Ich stehe nun – scheint’s mir – auf gleichem Fuß
Mit den Möwen, Adlern und Schwalben.
Ich sende Herrn Junkers meinen Gruß
Und komme ihm zweimal einen Halben.

Collection: 
1929

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Tiefe Stunden verrannen.
Wir rührten uns nicht.
In den alten Tannen
Schlief ein Gedicht.

Stieg ein Duft aus dem Heu,
Wie ihn die Heimat nur haucht. – –
Sahst du das Reh, das scheu
Dort aus dem Duster...

Hell strahlen die festlichen Wände,
Fanfaren schmettern laut.
Es reichen sich selig die Hände
Bräutigam und Braut.

Es schwelgen im rauschenden Glanze
Frohe Damen und Herrn
Und wiegen sich lachend im Tanze. – –...

(30. Januar 1919)

Limi, Seeheimer Laterne
Glüht rot.
Trennt uns nur die Feme?
Oder Not?
Von dem Wernerwalde
Und vom Einst
Träum ich, träum, daß balde
Du erscheinst.
Komm,...

Wenige Schritte weiter –
Teilt sich der Buchen stäte Nacht,
Blickst du auf Lande, die heiter
Und weit und schön sind, wie Gott sie erdacht.

Grüne schlummernde Wellen
Glitzern im Regenbogenstaub;
Und Friede...

Mir träumte, ein kleines Schwälbchen
Flöge über das Meer.
Ein fremder, häßlicher Vogel,
Der jagte hinter ihm her.

Und eine weiße Möwe
Schloß sich zum Wettflug an,
Bis sie dem wilden Jäger
Die Beute...