Auf blum’gen Bett, am Sommertag,
Im sommerlichen Kleid,
Die junge, blühn’de Nelly lag,
Voll Schlaf und Liebesleid,
Als Willie sie im Wald just fand,
Er war ihr lang’ schon nachgerannt –
Er sah, und wünscht’ und wurde roth
Und bebte wo er stand.
Die Aeuglein waren beide zu,
Gleich Waffen in der Scheid’,
Ihr Lippenpaar ließ keine Ruh
Der Rose, krank vor Neid.
Die Lilien küßten unbewußt,
Des Mädchens schwell’nde, weiße Brust;
Er sah, und wünscht’ und wurde roth –
Und fühlte Liebeslust.
Und tändelnd spielt der warme Wind
Mit ihrem leichten Kleid;
Sanftschlummernd liegt das holde Kind,
Ganz Lust und Lieblichkeit;
Und laut den Puls er pochen fühlt,
Und einen heißen Kuß er stiehlt,
Dann steht er wieder und wird roth
Von Leidenschaft durchwühlt.
Und, wie das Rebhuhn von der Brach’
Entfliehet, leichtbeschwingt,
So Nelly, angstvoll, halb erst wach,
Erschreckt von dannen springt.
Doch Willie macht’ sich hinterd’rein
Und holte sie im Wald bald ein,
Er bat und sprach, sie seufzte, ach!
Und wurde gänzlich sein.