Die Bauernnoth

I kan má’s unmigli nöt denká,
     Was d’Herren mit ins no anhöbn.
Á Baur soll si wáhrla grads henká,
     So kám á dient wög vo den Löbn.
Sán d’Rüstgeldá kám zán dáschwingá
     Und gleiwohl höbn’s Noiringá an
Und thain ins án Toifel áfdringá,
     Den d’Herrschaft selbm nenná nöt kan.

I bsinn mi, i z’brich má ’n Schedl,
     I raith oft á halbáti Nacht.
I röd aus dá Sach mit mein Gredl,
     Wie vil hoir mein Ausgab schan macht.
Kain Nachbá, kain Amtmann kan’s wissen;
     Und schau i in’s Büechel, wie’s geht,
Is’s ainwög guet deutsch damit gschmissen,
     Weil’s in dá Latein drinná steht.

Mein Huimátel kan i leicht zötn.
     I mag má kám ’s Traidl dábaun;
Is nix, als á ságrischi Frötn;
     Bein Fenster thuet d’Neath auáschaun.
Ain Gaiß’l; zwen Frischling, söchs Anten
     Und ’s Peondel is all mein Vámögn.
Mag mi und dö Kiná kám gwándten,
     D’Kostirung und ’s Jahrláhnl göbn.

Schátzt ainár á Geldl von Airen?
     Fuchzg sánd grads, als wie, we geht da.
’n Haar bringán’s inhá aus Baiern;
     ’n Lándláhaar káft ins niemd a.
Kain Schwabn han i nöt zán vákáfá,
     Brauchs’ allisamt selbm hintá ’s Gsott.
Mi’n Scheitern is nix zun dáláfá
     Und ’s Heu ist iez á um án Spott.

Sinst hat má do gleiwohl mit’n Spinná,
     Mit Leinwáden, Rupfen und Garn
Á Geldl dárobern aft kinná;
     Jetz sein má da á gstrigelt warn.
Drei Stempellahn kosten án Groschen;
     Und ’s Tueh, dös kain Stempel nöt trait,
Is schölmisch und zrissátást d’Goschen,
     Má nihmt dá’s; du wirst ga nöt gfrait.

Sinst habmt diernt án ötlá guet Brüedá
     In’s Bairland á Kirifahrt than.
Á Kráxen Towák trug án iedá;
     Kain Fueßgehá schrie má nöt an.
Jetz abá ist alls vollá Meuthen.
     Má is kám recht drausten no z’Haag,
So thain’s ain schan schinden und heuten;
     So griffán ain d’Schöring in Sack.

Han jungáhait ’s Geign üntágriffá
     Und hab mi válaid auf d’Schalmei;
Hab oft á schens Geldel dápfiffá
     Und iez leid i Hungá dábei.
In Rauhnáchten thát i aft immá
     Dá Kini Waldhausá sinst wern. –
Jezt siecht má in Lándl gár nimmá
     Kain heiling drei Kinö, kain Stern.

Wo nihm i (thuet’s nur ain Christ denká!)
     Á Geldl her? – Jez brauchát i ains.
’s Stehln ist má vábothen bán Henká
     Und machá selbm kan i má kains. –
I mueß nur áf’s náchst mit mán Gvadern
     ’n Schatzgrabáhandl nachgehn. –
Leicht schmeißt ins dá Toifl in d’Bladern;
     Leicht holt er üns gar allö zwen.

Collection: 
1875

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