Wenn der Mond groß ist

 
Wenn es Abend wird, fällt mir dein Lächeln ein,
Schwarzer Engel, der meine Träume umnachtet.

Im Herbst saßen wir oft auf den Bänken am Strom,
Stille Kinder, in der abendlichen Sonne.

Wenn dann deine Hand zärtlich über mein Haar strich,
O wie freute sich da die Seele.

Seitdem sind traurige Jahre vergangen,
Ängste und Wahnsinn, zerfallene Abende.

Wenn der Mond groß ist, betet mein bleicher Schatten
In deinem Zimmer verlorene Tänze.

Collection: 
1925

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Müd und wirr lieg ich im Fieber.
Welt und Leben dämmert fern.
Immer träum ich dich, du Lieber.
Durch mein Fenster scheint ein Stern.

Meine weißen Hände liegen,
Tote Tauben, auf der Decke.
Und ich sehe Banges biegen...

Meere sind zwischen uns und Länder und Tage.
Aber ich weiß,
Du wartest auf mich
Jetzt und immer.
Wissend und gut.
Meere sind zwischen uns und Länder und Tage.

Ich sehne mich nach dir,
Nach deinen sanften...

Laß dich wieder, und immer wieder
mit meinen Worten umarmen.
Laß sie um dich legen,
wie du um mich hüllst
den Mantel,
wenn wir an kühlen Herbstabenden
über die Felder gehn,
wo sich die Nebel
...

Ich liege ausgehöhlt und leer,
Man hat mich weggeworfen,
Die Erde ist so hart und schwer,
Ich habe keine Tränen mehr.
Doch einstmals liebte ich dich sehr,
Da konnte ich noch weinen,
Da glich ich nicht den Steinen....

Ich denk an dich. Ich denke an die Liebesstunden
Die wir im Waldesinnern süß erlebten.
Auf feuchtem Laub, vorbei an ernsten Tannen,
Buchen, braunen Pilzen. Auf kaum begangenem
Wege kamen wir zu einer Lichtung.
Der Himmel weitete...