Wie wundersam ...!

 
Wie wundersam ist dies Verlorengeh'n
In Liebestiefen ohne Ziel und Schranken:
Die ganze Welt mit lichten Augen seh'n,
Im Sonnenschimmer klarer Freude geh'n,
Eins sein in einem tiefen Glücksgedanken!

Und wie im Leben auch die Stürme weh'n,
Da ist kein Zagen und da ist kein Schwanken:
Fest steht die Liebe, wie die Sterne steh'n -
Wie wundersam ist dies Verlorengeh'n
In Liebestiefen ohne Ziel und Schranken!

Collection: 
1908

More from Poet

  •  
    Die alten Pfade geh' ich wieder,
    Die ich in jungen Tagen ging;
    Eh' all' mein Weg, mein Auf und Nieder
    Allein an deinen Wegen hing.

    Ich lug' ins grüne Moos hinunter,
    Ich schau' im güld'nen Laub herum;...

  • Der Regen fiel, der Tag war grau,
    Wir sind am Sims gesessen;
    Wir haben so viel Leid bedacht
    Und so viel Leid vergessen.

    Die kleine Stube war so still,
    Die feinen Mücken summten;
    Wir sah'n empor und sah'n hinab,...

  •  
    Das war für mich ein Todestag,
    Da du mich hast verlassen,
    's ist lange her – schon treibt der Wind
    Das Herbstlaub durch die Gassen.

    Schon glimmt an deinem Herd so traut
    Das stille Winterfeuer,...

  •  
    Das ist ein seltsam Geh'n:
    Die Tritte schallen;
    Ich hör' den Südwind weh'n
    Und Blätter fallen.

    Die Bäche rauschen stumm,
    Die regensatten;
    Ich zieh' dahin – rundum
    Nur Schatten,...

  •  
    Das Herz vor schönen Frauen,
    Vor unsrem Herrn das Knie,
    Das will ich willig beugen
    Und dessen vergaß ich nie!

    Du bist die erste gewesen,
    An der ich hab' mein Teil
    Von Minneleid erlesen -...