In einer tiefernsten Nacht,
Kein Schlaf wollte kommen,
So sehr ich müde war vom Leben,
Von dir und mir und Gewalten,
Die uns die Sonne verdeckten.
In dieser Nacht
Dacht' ich mir noch ein Liedchen aus.
Für unser Kind.
Beide Augen voll Thränen,
Schwer von Jammer und Gram
Und ganz voll Sehnsucht nach Ruhe,
Schlaf und Vergessenheit,
Reihten sich aus meiner Seele
Heitre, lächelnde Gedanken
Zu einem Tanzlied fürs Kind.
Aus: Carl Sternheim Gesamtwerk
Band 9: Unveröffentlichtes Frühwerk II
Lyrik Dramenfragmente Prosa
Herausgegeben von Wilhelm Emrich
Hermann Luchterhand Verlag Neuwied am Rhein, Berlin 41 1970