Das alles seh ich nie mit allen andern

Das alles seh ich nie mit allen andern
Auf abendlichen Seelenwandergängen,
Wohl Ritterhallen giebt's an Weingehängen,
Auch Wolkenballen, die am Himmel wandern
Und uns wie wundervolle Rüpel dünken,
Auf Steppenrossen tollende Araber.

Doch will da alles unter Abendwipfeln
In einem heißen, leisen etwas gipfeln.

Mit dir sitz ich auf langen, schmalen Bänken
Und male mit der Hand in Abendstrahlen,
Und in uns ist ein starkes, stolzes Prahlen:
Wir könnten unsre Arme ja verschränken
Und unsre Leiber, unsre Küsse trinken.

Und unsre Größe ruht in einem Aber.

Aus: Carl Sternheim Gesamtwerk
Band 7: Frühwerk
Herausgegeben von Wilhelm Emrich
Hermann Luchterhand Verlag Neuwied am Rhein, Berlin 20 1967

Collection: 
1967

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