Hesperus

Ich bat das Leben um ein freundlich Wort,
Das Kunde mir von dem Geliebten brächte!
Die Tage rollen unaufhaltsam fort -
Nun wend' ich flehend mich zu euch, Ihr Nächte!

Bringt, da der Sonne Glanz nichts mehr erhellt
Was meinem Herzen innig lieb gewesen,
Im Traume das geliebte Bild - im Feld
Der Sterne laßt mich seinen Nahmen lesen! (S. 100)
Im Juli 1821

Collection: 
1839

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    Das Kunde mir von dem Geliebten brächte!
    Die Tage rollen unaufhaltsam fort -
    Nun wend' ich flehend mich zu euch, Ihr Nächte!

    Bringt, da der Sonne Glanz nichts mehr erhellt
    Was meinem Herzen innig lieb gewesen,
    Im...

  • Ich habe gelebt! ich habe geliebt!
    Ich habe mich innig gefreut und betrübt,
    Mir manchen Kranz keck auf die Stirne gedrückt
    Und der Lebensblüthen gar viele gepflückt -
    Und am Ende erwacht' ich - wie Alle erwachen!

    Und es war Sturm, und es war Nacht!
    Und die...

  • Ich sang diese Worte in Stries,
    zu einer volksliederähnlichen Melodie,
    mit großer Sehnsucht Weimars gedenkend;
    später machte Gerstenbergk ein Lied daraus,
    und Kniewel komponierte es, es steht in der "Gabriele"
    Ich muß noch einmal vor Dir stehn,
    Noch einmal...

  • Ich sah ein Bild auf klarem Meeresspiegel,
    Der Himmel schien dort unten still zu ruhn,
    Der müden Hand entsank des Lebens Zügel -
    Dort strahlten Glück und alle Sterne nun.

    Mir ward so bang, von Allem abzuscheiden,
    Was sonst mich hielt in früher schöner Zeit -
    ...

  • Abschiedslied, als ich am Morgen meiner Rückkehr
    erfuhr, er sei schon fort
    Aus dem Saamen keimt der Blume
    Freudig helle Farbenlust!
    Stolz im schönen Eigenthume
    Jedes Reizes Dir bewußt;
    Freuen Dich die zarten Düfte,
    Freuet Dich der Farben Pracht -
    ...