Manchmal mein ich es zu halten

Manchmal mein ich es zu halten
mitten in der Nacht,
was in wechselnden Gestalten
mich so selig macht.

Und es ist mir dann am Tage
unter meinem Kleid,
dass ich etwas an mir trage,
das von Ewigkeit.

Aus: Richard Schaukal Buch der Seele Gedichte
Bei Georg Müller München & Leipzig 1908

Collection: 
1967

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  • Sonntag war's. Wir gingen durch das Korn,
    wo verborgen blaue Blumen brannten.
    Ob sie deinen Blick zu Boden bannten?
    Unsichtbare Grillen sangen vorn.

    Folgten wir dem lockenden Getön?
    Was ich zu dir sprach, hab ich vergessen....

  • Sonne schien wie heute hell,
    da wir - ist es schon so lange? -
    zwischen Halmen schritten. Bange
    war das Herz und schlug uns schnell.

    Aber als wir Hand in Hand
    legten, still zurückzugehen,
    sahn wir erst ihr Leuchten...

  • Halt ich im Arm dich wie einst?
    Haucht mir wie damals die Wange
    zärtlich dein Atem im Flug?
    Der ich dich Feinste umfange,
    wie du mein Eigen mir scheinst,
    lieblich schwindender Trug!

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  • O süße Sehnsucht, holdes Leid,
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    Ich glätte darüber mein Alltagskleid,
    die Flügel dir zu zwängen.

    Da willst aus meinen Augen dich,
    Gefangene, ergießen:
    Geliebte, lächelnd laß sie...

  • Wie volle weiße Maienblüten,
    rund und mit rosigen zarten Spitzen,
    sind deine jungen Brüste, Geliebte.

    Über dem schmalen geschmeidigen Leibe
    stehen sie hoch und reifen schwellend,
    süße Granaten am biegsamen Stamme.

    ...