Wenn still den Blick ich senke
Tief in dein Angesicht,
Weißt du, was oft ich denke?
Kind, das erräthst du nicht! -
Da denk' ich oft im Stillen -
Aus tiefgeheimem Trieb -
Des Wesens, das entquillen
Dereinst wird unsrer Lieb'.
Da träum' ich mir das Wesen,
Nach dem mein Sehnen strebt, -
Ich kann in dir es lesen,
Wie's einstens leibt und lebt.
Ich seh' den Leib, den schlanken,
Sich schwellen lieblich rund,
Ich bilde im Gedanken
Mir Stirn' und Aug' und Mund.
Ich seh' mein stilles Sinnen
Und deine laute Lust
In einen Strom verrinnen,
Umwallend unsre Brust.
Ich seh' mein Dichten, Denken,
Von deiner Gluth genährt;
Ich seh' mein Traumversenken,
Von deinem Glanz verklärt.
Ich seh' mein froh' Gemüthe
Durch dich verschönt zur Frist, -
Ich seh' die Frucht der Blüthe,
Die unser Lieben ist.